„Ich musste mich dran gewöhnen“ – Tim Janisch und seine neue Rolle beim FCN

Wie sich Tim Janisch beim FCN an seine neue Rolle anpasste, warum Miroslav Klose auf ihn setzt und was der 19-Jährige selbst zu seiner Entwicklung sagt.

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Foto: DO IT NOW Media

„Bauchentscheidung“ pro Janisch

Gegen Hannover 96 durfte das FCN-Eigengewächs Tim Janisch nicht nur zum zweiten Mal in Folge für die Profis von Beginn an auflaufen, sondern auch erstmals über die vollen 90 Minuten spielen. Obwohl sein Konkurrent Oliver Villadsen laut Trainer Miroslav Klose „gut trainiert“ hatte, war es am Ende eine „Bauchentscheidung“, die zugunsten des 19-Jährigen ausfiel. Klose sollte seine Entscheidung nicht bereuen, sondern attestierte dem Rechtsfuß erneut eine starke Leistung: „Er war griffig und hat gute Entscheidungen getroffen. Er hat auch mit Ball das Spielerische.“

Erneut gute Leistung

Auch die Zahlen unterstreichen den guten Auftritt von Tim Janisch. Mit 24 Zweikämpfen – den zweitmeisten aller Nürnberger – zeigte er sich sehr präsent. Das von Klose angesprochene „Spielerische“ lässt sich anhand seiner 83%igen Passquote belegen, die über dem Schnitt seiner Mitspieler (80%) lag. Obwohl Hannover viele Angriffe über die rechte FCN-Defensivseite initiierte, konnte Janisch sieben seiner zehn Defensivduelle gewinnen und insgesamt zehn Balleroberungen verzeichnen.

Aufgeregt und selbstbewusst

„Aufgeregt bin ich trotzdem noch vor jedem Spiel“, gestand Janisch nach seinem dritten Startelfeinsatz in der 2. Bundesliga. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass er derzeit gute Leistungen abliefert: „Ich finde, dass ich es zurzeit richtig gut mache und gut drin bin. Vor allem defensiv. Offensiv fehlt es noch ein bisschen.“ Dass Nürnbergs Nummer 32 nach vorne gegen Hertha und Hannover wenig Impulse setzen konnte, erklärt sein Trainer aber vor allem damit, dass die gesamte Mannschaft selten ins letzte Drittel kam. „Er kommt ja von vorne und hat da Stärken“, zeigt sich Klose zuversichtlich, dass Janisch auch offensiv bald mehr anbieten wird.

Umstellung für Janisch

Dass Tim Janisch als rechter Schienenspieler für den FCN auflaufen würde, war nicht immer klar. Denn Janisch ist eigentlich gelernter offensiver Flügelspieler. „Sie haben mir gesagt, dass es auf der Position schwer wird – vor allem, da wir ja auch ohne Flügel spielen“, beschreibt er den Austausch mit dem Trainerteam. Deshalb wurde das Talent nach und nach umgeschult. „Ich musste mich dran gewöhnen, habe dann viel im Training geschaut, wie es mir gefällt und wie ich es machen kann“, so der 19-Jährige rückblickend.

„Bisschen cool“

Dass Janisch sich auf der „neuen“ Position so gut einfinden würde, ist dem Auge von Klose und seinem Trainerteam zu verdanken, die sein Potenzial frühzeitig erkannten und gezielt weiterentwickelten. „Die Trainer sind zufrieden“, freut sich auch Janisch, dem die Einsätze auf Zweitliganiveau natürlich gefallen: „Ich bin froh, dass sie mir Spielzeit geben.“ Mit 19 Jahren wäre man bei vielen Teams außergewöhnlich jung, doch beim FCN ist es fast schon „normal“. Auch gegen Hannover standen nur drei Spieler von Beginn an auf dem Feld, die älter als 23 Jahre sind. Janisch findet es „ein bisschen cool“, dass seine Mitspieler ebenfalls so jung sind – und freut sich schon auf die nächsten gemeinsamen Spiele.