Historisch schlecht: FCN mit weniger Punkten als bei Bundesliga-Abstieg

Miroslav Klose und der 1. FC Nürnberg starteten so schlecht wie noch nie in eine 2. Bundesliga-Saison.

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Foto: DO IT NOW Media

So schlecht wie noch nie in der 2. Bundesliga

Nach dem 1:1-Remis im Heimspiel gegen Holstein Kiel steht der 1. FC Nürnberg mit gerade einmal acht Punkten aus neun Spielen auf Rang 15 der 2. Bundesliga. Nicht einmal einen Punkt pro Spiel sammelte bislang die Mannschaft von Miroslav Klose, was der Ausbeute eines Abstiegskandidaten gleichkommt. Insofern ist sich der Trainer bewusst, dass seine Mannschaft „dementsprechend lange da unten vielleicht festsitzen“ wird und nach über einem Viertel der Saison nun schauen müsse, „dass wir in den anderen drei Vierteln die Punkte holen.“

Tatsächlich bedeutet diese Punkteausbeute den bisher schlechtesten Start in der 19-jährigen Historie des Clubs in der 2. Bundesliga. Auch in der Bundesliga gab es nur eine Hand voll schwächere Starts. Selbst beim letzten Abstieg 2018/2019, als der FCN derbe 0:6- und 0:7-Klatschen hinnehmen musste, stand man mit neun Punkten aus neun Spielen besser da. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison brachte es die Klose-Elf auf immerhin 13 Zähler.

Leistung besser als Punkte

Dabei ist die Leistung, wie auch zuletzt wieder gegen Kiel, längst nicht so schlecht, wie es die Tabelle vermuten lässt. In der Offensive ließ man auf Grundlage der Expected Goals – je nach Datenanbieter – bereits Chancen für fünf bis sieben Tore liegen. Auf der anderen Seite sorgen wiederkehrende Fehler, wie etwa das Verteidigen gegnerischer Hereingaben, dafür, dass man sich um die teils verdienten Punkte bringt.

Insofern hätte der FCN rein statistisch rund fünf bis sieben Punkte mehr auf dem Konto haben und im oberen Tabellendrittel stehen können. Auf Grundlage der Expected Points bewegt man sich damit sogar über dem Vorjahresniveau, als man nach neun Spieltagen fünf Zähler mehr einfahren konnte. Die Realität ist aber aufgrund dieser enorm großen Diskrepanz zur Statistik eine ganz andere.

Grundlage für bessere Saison dahin

Als Grundlage dafür, dass der 1. FC Nürnberg in dieser Saison das ambitionierte Ziel einer Top-7-Platzierung erreichen könnte, sah Sportvorstand Joti Chatzialexiou einen besseren Vorsaisonstart als entscheidend, wie er im Mai bei „CEF TV“ äußerte: „Dafür werden wir jetzt alles geben, dass wir die Basis legen, um einen guten Saisonstart zu haben.“ Mit dem nun punktetechnisch schlechtesten Saisonstart in der 2. Bundesliga-Historie des Clubs ist dieses Vorhaben krachend gescheitert – wenngleich Platz acht nur drei Punkte entfernt liegt.

Die gezeigten Leistungen und die dazugehörigen Daten geben aber berechtigterweise Hoffnung, dass sich die derzeit nicht ungefährliche Lage schon bald entspannt. Doch dafür müssen Klose und seine Mannschaft endlich effizienter in den beiden Strafräumen werden. Denn je länger diese fehlende Effizienz andauert, desto weniger greift das Argument von fehlendem Spielglück und Pech. Schließlich lässt sich die Weisheit „immer Glück ist Können“ sicherlich auch umkehren.