„Hinten instabil“: FCN trifft auf angeschlagenen Gegner

Braunschweigs Trainer spricht offen über die Defensivprobleme seines Teams. Ein Ex-Nürnberger ist fraglich, während Adriano Grimaldi zum entscheidenden Faktor werden könnte.

1. FC Nürnberg FCN News CLUBFOKUS Adriano Grimaldi Eintracht Braunschweig Analyse
Foto: DO IT NOW Media

Gegner im Tief

Am Samstag trifft der 1. FC Nürnberg als Tabellenfünfzehnter mit Eintracht Braunschweig auf den Zwölften der 2. Bundesliga. Die Favoritenrolle liegt dennoch deutlich auf Seiten des FCN. Während die Franken seit drei Spielen ungeschlagen sind, konnte der BTSV aus den vergangenen acht Partien gerade einmal vier Zähler einfahren. Zuletzt verlor man das Derby gegen Hannover 96 zu Hause mit 0:3.

Für das Spiel in Nürnberg ist der Ex-Cluberer Lino Tempelmann noch fraglich, da er vor dem Abschlusstraining noch keine Einheit mit der Mannschaft absolvieren konnte. Top-Stürmer Erencan Yardimci, der viel Tempo und Tiefgang mitbringt, fehlt zudem rotgesperrt.

Pressing und Intensität

Braunschweigs Trainer Heiner Backhaus redet sehr oft von „Pressing“ und „Intensität“, wenn es um seine Spielweise geht, für die man zumeist auf ein 5-3-2-System setzt. Zumindest die Intensität lässt sich nicht leugnen. Obwohl man bereits fünf (!) Platzverweise in zehn Spielen hinnehmen musste und entsprechend viele Minuten in Unterzahl auflief, absolviert die Eintracht die fünftmeisten Sprints der Liga.

Wenig überzeugend

Die anderen Daten Braunschweigs lesen sich jedoch alles andere als überzeugend: den geringsten Ballbesitzanteil, einen niedrigen Expected-Goals-Wert, die wenigsten Abschlüsse, die wenigsten Ballaktionen im gegnerischen Strafraum, die wenigsten gespielten Pässe pro Ballbesitzphase und so weiter. In Nürnberg möchte Backhaus aber auch wieder mehr Fußball von seiner Mannschaft sehen: „Wir wollen ja auch Fußball spielen, wir wollen nicht nur gegen den Ball arbeiten, sondern wir wollen Fußball spielen.“

1. FC Nürnberg FCN News CLUBFOKUS Adriano Grimaldi Eintracht Braunschweig Analyse
Anhand der Expected Points rangieren die Löwen sogar auf dem letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga.

Durch den Ausfall Yardimcis wird man ohnehin Änderungen vornehmen müssen. Stattdessen wird Zielspieler Levente Szabó von Beginn an auflaufen, durch dessen Kopfballstärke man sich nach Hereingaben Chancen ausrechnen dürfte.

Große Schwäche

Dass der 1. FC Nürnberg im Heimspiel mit einem gelernten Mittelstürmer in der vordersten Front auflaufen wird, erscheint derzeit nicht allzu realistisch. Vor allem Adriano Grimaldi könnte mit seinen Qualitäten jedoch eine wichtige Rolle einnehmen. „Wir sind hinten instabil, so ehrlich können wir sein“, macht Backhaus keinen Hehl aus den Schwächen seiner Mannschaft.

Braunschweig hat seit Wochen große Schwierigkeiten, im eigenen Strafraum gut gestaffelt zu verteidigen und den Gegner am Abschluss zu hindern. Für den FCN wird somit eine gute Boxbesetzung entscheidend sein, um daraus Kapital zu schlagen. Hierbei könnte die Erfahrung und die Positionierung Grimaldis helfen.

Pflichtsieg

Gegen einen angeschlagenen und personell geschwächten Gegner wird der 1. FC Nürnberg vermutlich viel den Ball haben – und wird gefordert sein, sich daraus Chancen zu kreieren. Alles andere als ein Heimsieg wäre eine herbe Enttäuschung und dürfte die Unruhe im Umfeld massiv erhöhen. „Wir wollen in den nächsten fünf Spielen eine Serie starten“, ist sich Miroslav Klose dessen bewusst – und blickt zuversichtlich auf die Partie gegen Braunschweig.