Hier muss der FCN besser werden

Gute Leistungen, keine Siege: damit dies sich bald wieder ändert, muss der 1. FC Nürnberg sich in einem Aspekt verbessern, in der er derzeit sogar schlechter als beim Bundesliga-Abstieg 2019 ist - noch.

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Foto: fcn.de

FCN: nur vier Teams defensiv anfälliger

Es sind einfach zu viele! In sieben von 13 Zweitligapartien dieser Saison kassierte der 1. FC Nürnberg mindestens zwei Gegentore, viermal davon sogar mindestens drei. Insgesamt steht man dadurch bei 23 Gegentoren, was nur vier Teams der 2. Bundesliga übertreffen. Dass man fast 1,8 Gegentore pro Spiel hinnehmen muss, kommt dabei nicht von ungefähr. Denn nach Qualität und Quantität der gegnerischen Chancen steht man mit 21,8 gegnerischen Expected Goals nahe am tatsächlichen Wert und ebenfalls als fünftschwächstes Team der Liga da.

Nie schlechter in den letzten 10 Jahren

Nicht nur innerhalb dieser Saison, sondern sogar vereinsintern über die letzten zehn Jahre ist die bisherige Defensivleistung bedenklich. Die 23 Gegentore wurden nur in der Bundesliga-Abstiegssaison 2018/2019 und dem darauffolgenden Fast-Abstieg aus der 2. Bundesliga 2019/2020 mit 30 bzw. 27 Gegentoren nach 13 Spieltagen überboten. Umso dramatischer stellt sich der Wert nach gegnerischen Expected Goals dar. Denn demnach ließ man in den letzten zehn Jahren nie mehr zu, selbst nicht in den beiden genannten Horror-Saisons.

Selbst in der Bundesliga-Saison 2018/2019 ließ man nach 13 Spieltagen nicht so viel zu (20,8 xGA) wie in der bisherigen Saison (21,8 xGA).

Zu viele Tore für Punkte nötig

Zwar zählt man auf der anderen Seite bislang zu den torgefährlichsten Teams der Liga. Jedoch ist man zu oft darauf angewiesen, in der Offensive mindestens zwei Tore zu erzielen, um Punkte zu holen. Ein knappes 1:0 gelang der Klose-Elf bislang noch nicht. Schließlich erzielte an acht von 13 Spieltagen der Gegner das erste Tor der Partie. In den vier Spielen, in denen man selbst das 1:0 markierte, musste man dreimal noch mindestens zwei Gegentore hinnehmen, was die Siegwahrscheinlichkeit schon rein statistisch enorm sinken ließ. Dass man trotzdem zwei dieser Spiele gewann, spricht einmal mehr für die starke Offensive.

Dennoch: klarer Positivtrend mit Fünferkette

Immerhin ist seit der Umstellung auf Fünferkette ein positiver Trend zu erkennen. Sowohl die Anzahl der Gegentore als auch die gegnerischen Expected Goals sanken seit dem Spiel in Hannover an Spieltag 7 um jeweils über 20 %. Seitdem liegt man diesbezüglich auf Zweitliga-Durchschnittsniveau. Gerade aus dem laufenden Spiel heraus verteidigt man inzwischen deutlich besser und kassierte an den letzten sieben Spieltagen diesbezüglich mit sechs Gegentoren die viertwenigsten. Dass man im gleichen Zeitraum die zweitmeisten Standardgegentore (5) kassierte, verdeutlicht jedoch, dass die Defensive noch nicht in allen Spielphasen sattelfest genug ist.

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