Führungsspieler
Obwohl es gerade mal sein zweites Jahr im Herrenbereich ist, hat sich Rafael Lubach beim 1. FC Nürnberg bereits zum absoluten Stammspieler entwickelt. Alle 14 FCN-Pflichtspiele der laufenden Saison absolvierte der 20-Jährige von Beginn an. Neun davon sogar über die volle Distanz. Mit seinen vier Ligatreffern ist er sogar der beste Torschütze des Clubs. Auch den Strafstoß gegen Arminia Bielefeld verwandelte er fast schon im Stile eines Führungsspielers.
Spielintelligent
Was am vergangenen Sonntagnachmittag einmal mehr zu sehen war, ist Lubachs Spielintelligenz. Nicht nur in vielen einzelnen Situationen, sondern auch, weil er mal wieder drei Positionen innerhalb einer Partie begleitete. Er fing halblinks im Mittelfeld an, rückte nach der krankheitsbedingten Auswechslung von Mohamed Ali Zoma auf dessen linke Seite und beendete nach der Verletzung Adam Markhiyevs das Spiel als Sechser. Auch wenn sich der U20-Nationalspieler auf der Achterposition am wohlsten fühlt, kann er nahezu jede Position im Mittelfeld und im Angriff auf einem hohen Niveau bestreiten.
Eine Eigenschaft, die in diesem Extrem selten vorkommt – und ihn dadurch von allein zu einem der spielintelligentesten Akteure der Liga macht. Ähnlich sieht es auch FCN-Trainer Miroslav Klose: „Er hat schon ein brutales Paket. Das imponiert mir. Das ist das, woran ich auch gute Spieler erkenne. Dass sie sich immer die Räume suchen und wissen, wie sie wo zu spielen haben.“
Starke Entwicklung
Bemerkenswert ist, dass Lubach auch in den vergangenen Wochen noch einmal einen großen Schritt machte. Egal, ob in der Positionierung, Entscheidungsfindung oder im offensiven Output – der ehemalige Dortmunder steigerte sich merklich. Vor allem seine Qualität am Ball sticht auch ligaweit heraus: 91% seiner Pässe unter Druck bringt er beim Mitspieler an, was der zweitbeste Wert der 2. Bundesliga ist.
„Seine Variation zwischen Ballsicherheit und auch mal einen Doppelpass zu spielen, das ist richtig gut“, lobt Klose, der sowohl ihn als auch Berkay Yilmaz schon jetzt für nahezu unersetzlich hält: „Berkay und Rafa – die haben von Anfang die Schnur vom Karren in der Hand und ziehen den mit.“
Delle?
Nürnbergs Trainer weiß natürlich auch, dass junge Spieler von Formschwankungen nicht befreit sind. Auch wenn bei Lubach nichts daraufhin deutet, könnte sich eine Leistungsdelle einschleichen. „Ich hoffe, sie kommt an Weihnachten, wenn keine Spiele sind“, sagt Klose spaßeshalber – und wird Lubach, sollte Markhiyev gegen Magdeburg ausfallen, wohl wieder auf der Sechserposition benötigen.



