Hätte der FCN Mahir Emreli halten sollen?

Während Emreli sich erneut zu seiner Zukunft äußert, stellen sich viele die Frage, ob der FCN seine Qualitäten adäquat ersetzen kann.

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Kein Zurückrudern

Viel besser hätte sich Mahir Emreli vom 1. FC Nürnberg wohl kaum verabschieden können. Starke sieben Treffer erzielte der 27-Jährige in seinen letzten sechs Einsätzen für den FCN. An seinem Ende beim Club ändert dies jedoch nichts, wie auch Nürnbergs Trainer Miroslav Klose betont: „Wir rudern da auch nicht zurück, die Entscheidung ist schon länger gefallen.“

Emrelis schöne Zeit

Möglich wäre dies aber wohl schon gewesen, zumal Emreli von einer „kurzen, aber sehr schönen Zeit“ in Nürnberg spricht. Er vergleicht den FCN sogar mit einem besonders guten Kuchen, bei dem man nicht wisse, ob man jemals wieder so lecker essen wird. Trotz der phasenweise schwierigen Zeit ist er „froh, sich positiv zu verabschieden“ – und verrät, dass auch seine Familie die „Stadt, das Stadion, die Fans und die Atmosphäre geliebt“ habe.

Schwer zu ersetzen

Trotz Emrelis Qualitäten hat sich der Club ganz bewusst dafür entschieden, ohne den Stürmer in die neue Saison zu gehen. Da der Linksfuß bereits im Winter aus finanziellen Gründen kurz vor dem Abschied stand, wäre eine Verlängerung sicherlich nicht billig gewesen. Aus sportlicher Sicht wird es aber dennoch schwierig, einen Emreli in Bestform adäquat zu ersetzen. Schließlich verzeichnete er in der abgelaufenen Spielzeit ligaweit mit 83 % die beste Passquote aller Stürmer – was Kloses Ballbesitzfußball entgegenkam.

Ähnliches gilt für seine 17 empfangenen Pässe pro 90 Minuten, was von allen FCN-Angreifern der Höchstwert war. Mit 0,56 Toren pro 90 Minuten traf er sogar exakt so häufig wie Stefanos Tzimas – wenngleich viele seiner Tore erst am Saisonende dazukamen. Im Spiel gegen den Ball hatte der Nationalspieler zwar – unter anderem bezüglich seiner Anlaufwinkel – das ein oder andere Defizit. Blickt man auf die Zahlen, dann hatte er aber mit vier erfolgreichen Defensivaktionen pro 90 Minuten sogar den Bestwert der Nürnberger Stürmer.

Gesamtpaket

Neben seiner Spielstärke hatte Emreli aber im richtigen Moment auch das nötige Gespür für Tiefenläufe, was Klose sogar situativ als eine seiner Stärken bezeichnete. Auch sein Tempo zeigte sich in Umschaltsituationen, wie beispielsweise in Braunschweig oder Düsseldorf. In der abgelaufenen Saison verzeichnete er einen Top-Speed von 33,84 km/h – rund 3 km/h mehr als FCN-Stürmergerücht Johannes Eggestein. Dennoch muss man in diesem Fall den Entscheidern um Klose und Chatzialexiou vertrauen, dass eine weitere Saison mit Emreli aus finanziellen oder atmosphärischen Gründen ein zu großes Wagnis gewesen wäre.

Noch nicht entschieden

Für Emreli selbst lag der Fokus zunächst auf den Länderspielen mit Aserbaidschan, wie er gegenüber offsideplus.az erklärt: „Ich habe auch meine Agenten gebeten, sich auf die Nationalmannschaft zu konzentrieren. Dann werden wir uns zusammensetzen und entscheiden. Ich möchte auf jeden Fall in Europa bleiben.“ An Angeboten wird es dem Stürmer sicherlich nicht fehlen. Der FCN dagegen wird hoffen, Emrelis Fähigkeiten auch 2025/26 im Kader zu haben.