Späte Transfers
Vier Niederlagen und ein torloses Remis war die Bilanz des 1. FC Nürnberg, bevor das Sommertransferfenster schloss. „Sie hatten einen sehr schwachen Saisonstart, weshalb sie kurz vor Transferschluss nochmal nachgelegt haben“, sieht Heiner Backhaus, Trainer von Eintracht Braunschweig, hier Gründe für die späten FCN-Transfers rund um Mohamed Ali Zoma, Adriano Grimaldo, Adam Markhiyev und Co.
Dass der Club mittlerweile mit Jamestown zusammenarbeitet und im Scouting viel Wert auf Daten legt, ist dem kommenden Gegner ebenfalls nicht verborgen geblieben: „Sie haben ja eine spezielle Form des Datenscoutings, womit sie manchmal Spieler aus dem Hut zaubern, die einfach dann auch passen.“ Mit den Neuverpflichtungen hat der FCN Backhaus zufolge „schon nochmal richtig Qualität dazubekommen.“
Spielerisch überlegen
Der 43-Jährige beschreibt den FCN als „eine Mannschaft, die sehr jung und wild ist“ und sieht hier Parallelen zu seiner Truppe. Der Club habe sich „jetzt besser gefunden und war spielerisch fast immer überlegen“ – das 1:1 auf dem Betzenberg beschrieb er als einen sehr reifen Auftritt der Franken. Auf der Pressekonferenz vor dem direkten Aufeinandertreffen am elften Spieltag nennt Backhaus als Nürnberger Stärken eine „gute Struktur“ und ein „gutes Umschaltspiel“.
Die Nürnberger Anordnung im Mittelfeldzentrum beschreibt er als sehr spielstarke Raute: „Weil der Stürmer viel zum Ball kommt, ist es sehr schwer, Zugriff zu finden. Sie haben Breitengeber mit Tiefgang, eine flache Viererkette und einen Torwart, der mitspielt.“ Um dem entgegenzuwirken, wird Braunschweig „einen guten Matchplan brauchen“.
Vorbild Klose
Für Backhaus, der zuvor bei Alemannia Aachen in der 3. Liga tätig war, wird das Aufeinandertreffen mit Nürnbergs Trainer Miroslav Klose eine „Riesenehre“, wie er verrät: „Mein Respekt vor Miroslav Klose ist wahnsinnig groß. […] Er hat es sich verdient, hochzukommen, ist sehr demütig und ein Vorbild als Mensch.“ Und dennoch „wollen wir ihm die Punkte klauen am Wochenende.“
Kein 6-Punkte-Spiel
Chancenlos sieht Backhaus seine Mannschaft dafür nicht. „Es gibt ganz viele Mannschaften, die nicht besser sind als wir, wenn wir am Anschlag sind“ – zu dieser Kategorie zählt er auch den FCN, der mit einem Sieg am derzeit Tabellenzwölften vorbeiziehen könnte. Von einem möglichen 6-Punkte-Spiel möchte Backhaus aber nichts wissen: „Da sind wir noch meilenweit weg, so früh in der Saison.“ Richtungsweisend dürfte es dennoch werden – für beide Teams.



