Fortuna in der Krise
21 Punkte und damit nur drei Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Bei diesen Zahlen könnte man denken, der kommende FCN-Gegner aus Düsseldorf reist in guter Verfassung an. Dem ist aber nicht so. Denn die Fortuna konnte aus den letzten vier Partien nur ein Unentschieden einfahren, während man die anderen drei Spiele verlor. Dadurch verlor man auch die Tabellenführung und steht aktuell auf Platz sieben. Dennoch verlängerte Düsseldorf nun den Vertrag von Cheftrainer Daniel Thioune, der in der abgelaufenen Saison nur denkbar knapp in der Relegation zum Bundesligaaufstieg scheiterte, bis 2028.
Düsseldorfer Spielweise
Das Fortuna-Spiel ist relativ risikoarm. Vor allem gegen den Ball, da man im 4-4-2 Mittelfeldpressing kein Problem hat, selbst etwas tiefer zu verteidigen, was zu Saisonbeginn gut funktionierte. Im eigenen Ballbesitz nimmt Torwart Kastenmeier eine wichtige Rolle ein, da er zwischen die beiden breitschiebenden Innenverteidiger rückt. Im Mittelfeldzentrum ist Johannesson der absolute Unterschiedsspieler, der sowohl die defensivere und offensivere Rolle einnehmen kann. Mit seinem linken Fuß spielt er viele präzise Bälle und ist immer in der Lage, linienbrechende Pässe in den Rücken der gegnerischen Abwehr zu spielen.
Tempo und Umschalten
Während Düsseldorf daheim lediglich sechs Punkte aus sieben Partien einfahren konnte, gewann man fünf der sechs Auswärtspartien und sammelte dementsprechend beeindruckende 15 seiner 21 Zähle auf fremdem Terrain. Ein Grund ist vermutlich, dass die Thioune-Elf auswärts tendenziell etwas mehr Räume bekommt, um die große Stärke nach Balleroberung einzusetzen. So ähnlich sieht es auch FCN-Trainer Klose: „Das Umschalten ist ihre absolute Stärke, wenn man sieht, mit wie vielen Spielern und mit wie viel Geschwindigkeit sie umschalten. Sie haben viele schnelle Spieler, die uns gefährlich werden können. Das ist eine gefährliche und robuste Mannschaft. Da müssen wir dagegenhalten und clever sein.“ Ein weiteres Faustpfand der Gäste sind ruhende Bälle. Mit acht Toren erzielten sie ligaweit die meisten per Standardsituation.
Hoher Flügelfokus
Als eines von wenigen Teams besetzt die Fortuna bereits im Spielaufbau die eigenen Flügel doppelt. Das heißt, dass sich sowohl der Außenverteidiger als auch der Flügelspieler sehr breit positioniert. Dadurch ist man immer in der Lage, das Spiel auf die andere Seite zu verlagern und den Gegner auseinanderzuziehen, sodass dieser nur schwer Zugriff bekommt. Da man das eigene Spiel extrem breit anlegt, schlägt man zudem extrem viele Flanken. Verliert man den Ball, kommt man jedoch nicht immer gut in das Gegenpressing.
Düsseldorfer Probleme
Während Düsseldorf in den ersten Spielen durchschnittlich 50% Ballbesitz verzeichnete, waren es in den letzten vier sieglosen Spielen im Schnitt 58%. Jedoch hatte man Schwierigkeiten, daraus Torgefahr zu kreieren und agierte, wie auch im letzten Spiel gegen Elversberg (0:2), im letzten Drittel zu unsauber und unpräzise. Zudem ist man durch die großen Abstände nach Ballverlust aktuell sehr anfällig, weist keine gute Restverteidigung auf und kassierte nicht zufällig die meisten Kontergegentore der Liga. Diesbezüglich ist der FCN mit Tzimas und Co. ideal aufgestellt, nach Balleroberung möglichst schnell das Spiel in die Tiefe zu forcieren, womit die Fortuna-Defensive um Hoffmann Probleme hat.
FCN-Heimsieg?
Ähnlich wie der 1. FC Nürnberg monierte auch die Fortuna zuletzt fehlendes Spielglück, das man zu Saisonbeginn noch auf seiner Seite hatte. Für beide Teams geht es darum, auf die Siegerstraße zurückzukehren. Düsseldorf ist eine gute Mannschaft, die in allen Spielphasen eine sehr ordentliche Qualität mitbringt. Bestätigt der Club aber die Leistungen der Vorwochen und zeigt in den entscheidenden Moment die nötige Konsequenz, ist ein Heimerfolg alles andere als unmöglich. Auch Kloses Marschroute ist dahingehend sehr eindeutig: „Am besten gut spielen und gewinnen. Und da haben wir am Sonntag schon wieder eine neue Gelegenheit für.“
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