Vom Führungsspieler zum Bankdrücker
Florian Flick sollte den nächsten Schritt beim 1. FC Nürnberg machen. Unter anderem deshalb ernannten ihn der FCN und Miroslav Klose sogar zum Vize-Kapitän. Doch ähnliche wie die gesamte Mannschaft, erlebte Flick auch aus persönlicher Sicht einen schwachen Saisonstart. Nicht selten wurde er vom Gegner als Pressingopfer auserkoren – vor allem, wenn er den Ball mit dem Rücken zum gegnerischen Tor erhielt. Dass ihn seine Mannschaft immer wieder in solche Situationen brachte, gehört jedoch auch zur Wahrheit.
Verlierer der Systemumstellung
Die ersten sieben Pflichtspiele absolvierte Florian Flick allesamt über die volle Distanz. Doch seit der Systemumstellung ist kein Platz mehr für den 24-Jährigen, wodurch er in den darauffolgenden acht Pflichtspielen nur noch auf zwei Kurzeinsätze und sieben Minuten Einsatzzeit kam. Wenngleich Klose zu Beginn dementierte, dass für Flick seit der Umstellung auf die Dreierkette kein Platz mehr vorhanden sei, ist es mittlerweile relativ offensichtlich. Denn auch bei Ausfällen auf seiner angestammten Position im zentral-defensiven Mittelfeld wurden andere Spieler dem Knoche-Vertreter vorgezogen.
Rolle nicht vorhanden
Sicherlich bringt Florian Flick auch Stärken und Qualitäten mit. Diese sind jedoch beim FCN aktuell nur bedingt gefragt. Vor einer Dreierkette ist es noch viel wichtiger, aus dem Zentrum heraus offensiven Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Ein Element, das Flick nahezu komplett abgeht. Das zeigen auch die Daten. Während Caspar Jander in dieser Zweitligasaison sechs Offensivduelle pro 90 Minuten führt, sind es bei Flick nur derer zwei. Jander dribbelt gerne mit dem Ball am Fuß in die nächste Ebene, Flick wählt stattdessen das sichere Abspiel. Doch auch beim vertikalen Passspiel zeigen sich die Unterschiede. Flick bringt bislang lediglich 70% seiner nach vorne gespielten Pässe zum Mitspieler, Jander hingegen 85%.
Wen könnte Flick verdrängen?
Die Plätze im Mittelfeld scheinen aktuell klar vergeben. Auch als Halbverteidiger in der Dreierkette ist Flick nur bedingt geeignet. Zwar hätte er hier das Spiel öfter vor sich, jedoch gehen ihm die nötige Dynamik und das progressive Andribbeln ab. Auch das beim FCN praktizierte Spielen und Gehen ist nicht die Art und Weise, wie Flick Fußball spielt. So bleibt im Grunde lediglich die Position des zentralen Innenverteidigers, auf der Kapitän Robin Knoche jedoch gesetzt ist.
Verlässt Flick den FCN im Winter?
Sowohl der 1. FC Nürnberg als auch Florian Flick werden mit der Rolle des Back-Ups sicherlich nicht zufrieden sein. Insofern erscheint eine Trennung für beide Seiten eine naheliegende Lösung zu sein. Auch Sky berichtet, dass es sowohl von deutschen als auch ausländischen Vereinen Interesse am Ex-Schalker gibt. Ähnliches war bereits im Sommer der Fall, als Flick sich aber gegen Aarhus GF entschied und beim FCN blieb. Gut möglich, dass seine Entscheidung im Winter anders aussehen wird.
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