Florian Flick: auch kommende Saison gesetzt?

Der 1. FC Nürnberg hält unter anderem noch Ausschau nach Verstärkungen im Mittelfeld. Muss Florian Flick um seinen Stammplatz bangen? Oder findet er diesen sogar auf einer neuen Position?

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Foto: FCN

Stammplatz in Gefahr?

Das Transferkarussell beim 1. FC Nürnberg ist in vollem Gange. Neben den bereits feststehenden Transfers werden noch zahlreiche Zu- und Abgänge erwartet. Ausschau hält man auch nach Verstärkung für die Position im defensiven Mittelfeld, auf der Florian Flick in der Vorsaison gesetzt war. Muss der 24-Jährige nun um seinen Stammplatz bangen? Schließlich war Flicks Saison von Höhen und Tiefen geprägt.

Wenig Raumgewinn

Flicks Passquote lag in der abgelaufenen Saison bei 88% – für einen Mittelfeldspieler eine starke Quote. Allerdings waren lediglich 29% seiner Pässe in Richtung gegnerisches Tor gespielt, was angesichts der Cluberer Spielweise ausbaufähig ist. Dass lediglich 69% seiner progressiven Pässe ankamen, gehört dementsprechend auch zur Wahrheit. Zwischenzeitlich hatte Flick jedoch immer wieder gute Phasen, in welchen er unter anderem sehr gut getimte Diagonalbälle regelmäßig einstreute. Mit 0.7 Pässen in den gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten spielte er aber unter dem Strich die wenigsten aller defensiven Mittelfeldspieler in 2023/2024. 

In der Defensive alleine gelassen?

Im Spiel gegen den Ball verteidigte Flick in der Vorsaison oft sehr eng vor der eigenen 4er-Kette und sicherte den Raum davor, anstatt aktiv nach vorne zu verteidigen. Dies war jedoch nicht immer möglich. Angesichts der mitunter riesigen Abstände zwischen Mittelfeld und Angriff hatte Flick viel grüne Wiese – häufig alleine – zu verteidigen. Auch wenn er nicht der aggressivste Spieler (nur jedes zweite Spiel ein Foul) ist, wird er im direkten Duell unterschätzt. 65% seiner Defensivzweikämpfe konnte er 23/24 für sich entscheiden – Bestwert aller „6er“ der 2. Liga.

Was muss ein Upgrade mitbringen?

Ein potenzieller Herausforderer für Flicks Position sollte im Spielaufbau etwas häufiger die vertikale Lösung forcieren und vor allem auch unter Gegnerdruck finden. Zudem wäre eine hohe Qualität mit dem Rücken zum gegnerischen Tor wünschenswert, um auch in diesen Situationen pressingresistent zu bleiben. Etwas, das Flick gut macht, ist das Finden von freien Räumen in der Spieleröffnung, in denen er sich anbietet – auch dies muss ein Herausforderer mitbringen. Angesichts der Intensität, die Klose vorschwebt, braucht es auch gegen den Ball eine hohe Aggressivität und Bereitschaft, frühzeitig im gegnerischen Spielaufbau Zweikämpfe zu führen.

Neue Position für Flick?

Aufgrund der aktuell sehr dünn besetzten Nürnberger Innenverteidigung kann man sich zumindest die Frage stellen, ob Flick hierfür ein Kandidat wäre. Da er sich in der Vorsaison bereits häufig zwischen die Innenverteidiger im Spielaufbau fallen ließ, kennt er diese Räume bereits. Seine Ballsicherheit in der ersten Linie würde somit ein Match ergeben – genauso wie die oben erwähnte starke Zweikampfquote im Spiel gegen den Ball. Neben Finn Jeltsch, der proaktiv nach vorne verteidigt, könnte auch Flicks eher tiefensichernde Verteidigungsweise funktionieren, wenngleich dies im Detail natürlich getestet werden müsste. Fragezeichen bleiben hinter der Kopfballstärke, da auch Flick mit seiner Erfolgsquote von 46% keine nachhaltige Besserung verspricht. Als zweiter Rechtsfuß wäre zudem der Spielaufbau bezüglich der Passwinkel nicht optimal abgedeckt.

Gesetzt oder nicht?

Über eine Stammplatzgarantie für die kommende Spielzeit wird Florian Flick sicherlich nicht verfügen. In der Vorsaison war er nahezu konkurrenzlos auf seiner Position – dies muss und wird sich aller Voraussicht nach ändern. Dennoch bringt Flick viele Eigenschaften mit, die ihn auch in 2024/2025 zu vielen Einsatzminuten verhelfen werden. Und je nach Situation, könnte die Idee mit Florian Flick eine Reihe weiter hinten, zumindest ein Gedanke wert sein.


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