Flexibilität, Jander und mehr: 5 Erkenntnisse zum FCN-Spektakel in Magdeburg

Ein flexibler FCN, ein überragender Jander und ein Sieg, der vor allem eines zeigt: Diese Mannschaft kann auch anders gewinnen. Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Magdeburg-Spiel.

1. FC Nürnberg FCN CLUBFOKUS Miroslav Klose Spielidee Taktik News Analyse Caspar Jander
Foto: DO IT NOW Media

Flexibler FCN

Der 1. FC Nürnberg galt unter Miroslav Klose in den letzten Wochen als Mannschaft, die sich viel über Kontrolle und Ballbesitz definierte. Gegen Magdeburg sah das Trainerteam in einem offenen Spiel jedoch offensichtlich nicht die besten Erfolgsaussichten. Angesichts der Magdeburger Spielweise verständlich. Wenn sie Räume für ihre Tiefenläufe bekommen, sind sie nur schwer zu stoppen. Deshalb verteidigte der FCN im 5-4-1 deutlich tiefer und zeigte sich dementsprechend mit einer starken Gegneranpassung flexibel, wodurch man die Magdeburger Stärken einschränken konnte. 35% Ballbesitz waren am Ende so wenig wie noch nie in dieser Spielzeit.

Gute Leistungen werden belohnt

Rafael Lubach überzeugte sowohl in der zweiten Halbzeit auf Schalke als auch von Beginn an gegen Darmstadt. Als Belohnung blieb er in der Startelf, obwohl Jens Castrop zurückkehrte. Gründe hierfür waren sicherlich auch die taktische Ausrichtung des Trainerteams. Dennoch war es auch ein klares Indiz dafür, dass gute Leistungen belohnt werden. Da Lubach erneut stark performte, Läufe in die Tiefe zeigte und Bälle festmachte, darf man gespannt sein, wie die Aufstellung gegen Ulm aussehen wird. Klose „droht“ ein Luxusproblem.

Leidensfähige Mannschaft

Kompakt zu bleiben, wenn der Gegner über mehrere Minuten den Ball am Stück hat, war bislang nicht die Nürnberger Stärke gewesen. Beim 3:4-Auswärtssieg sah man aber eine sehr engmaschig und aufopferungsvoll verteidigende Klose-Elf. 32 Klärungsaktionen waren dementsprechend Saisonbestwert für den FCN. Immer wieder stopften die Spieler Löcher füreinander und wurden in fast keiner Phase passiv. Dadurch erarbeitete man sich das nötige Quäntchen Glück, das bei 31 zu 6 Boxaktionen für Magdeburg für den Auswärtssieg auch von Nöten war. 

Immer gut für Tore

Magdeburg spielte 81 erfolgreiche Pässe ins Angriffsdrittel, der 1. FC Nürnberg nur 11. Und dennoch präsentierte sich der Club torgefährlich. Man ist, egal ob durch Umschaltsituationen oder durch Positionsangriffe, immer in der Lage, Torgefahr zu entwickeln. Die Mannschaft verfügt mittlerweile über Prinzipien, Automatismen und natürlich auch über die notwendige individuelle Qualität dafür. Auch gegen Magdeburg brachte man trotz der veränderten Herangehensweise viele Elemente davon auf den Platz – mehr dazu in der Spielanalyse.

Mann der Superlative

Es wird fast schon langweilig. Aber erneut muss man Caspar Jander sehr loben. Beim spektakulären Sieg in Magdeburg stopfte der 21-Jährige mal wieder extrem viele Löcher und wusste genau, wann er aus dem Zentrum heraus nach vorne oder zur Seite mitverteidigen musste. Er spulte die meisten Kilometer ab, hatte die meisten Nürnberger Balleroberungen, führte die meisten Defensivduelle und setzte mit den meisten progressiven Läufen aller FCN-Spieler in beide Richtungen Akzente. Trotz des sehr intensiven gegnerischen Pressings hatte er eine 90%ige Passquote – ebenfalls Bestwert der Klose-Elf.