Flexibel wie nie? Warum der FCN immer schwerer auszurechnen ist

Gegen Magdeburg stellte der FCN seine neue Flexibilität unter Beweis. Sowohl taktisch als auch personell ist man mittlerweile für den Gegner nur schwer zu greifen.

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Foto: DO IT NOW Media

FCN-Novum

49, 55, 47, 61, 48, 57, 56 und 69 – das waren die Nürnberger Ballbesitzwerte bei ihren bisherigen Siegen in dieser Saison. Immer mindestens 47 Prozent. Bis zum Magdeburg-Spiel. Dort ließ der FCN den Gegner mit nur 35 Prozent Ballbesitz das Spiel machen – und gewann trotzdem mit 4:3.

Das war neu. Und vor allem: Das war bewusst so gewählt. Das Trainerteam verstärkte das Mittelfeld, stellte auf eine tiefere 5-4-1-Formation gegen den Ball um, um Magdeburgs Stärken zu neutralisieren. Trotzdem ließ sich die Mannschaft nicht zu einer reinen Abwehrschlacht drängen, sondern blieb aktiv – und verdiente sich dadurch auch das nötige Spielglück. 

Nürnberger Torgefahr

Die ersten vier Rückrundenspiele sind mit den Partien zum Saisonauftakt nicht zu vergleichen. Damals reichten die gegnerischen Manndeckungen aus, um dem Nürnberger Spiel den Zahn zu ziehen. Gegen Magdeburg hingegen bewies man, dass man mittlerweile auch gegen ein mannorientiertes Pressing über Lösungen im Spiel nach vorne verfügt. Starke fünf der 13 Nürnberger Ballbesitzangriffe mündeten in einem Abschluss – trotz geringerer Spielanteile deutlich mehr als noch an den ersten Ligaspielen.

Was den FCN mittlerweile auszeichnet ist, dass man offensiv auf verschiedene Arten gefährlich werden kann. Gegen tief verteidigende Gegner wie den KSC kann das Team geduldig und kontrolliert spielen, ohne die Struktur zu verlieren. Gegen offensive Teams wie Magdeburg ist der FCN brandgefährlich im Umschaltspiel. Mit 31 Abschlüssen nach Kontern ist man diesbezüglich sogar die stärkste Mannschaft der 2. Bundesliga. 

Mehr Optionen für Klose

Flexibel ist der FCN nicht nur taktisch, sondern auch personell. Links hinten hat man zum Beispiel mit Berkay Yilmaz und Danilo Soares zwei unterschiedliche Spielertypen, die je nach Matchplan und Gegner ausgewählt werden können. Dies ist schon längere Zeit der Fall. 

Neu hingegen ist Janis Antiste, der dem Offensivspiel neue Elemente mitgeben kann. Der Franzose bringt Intensität, Tempo sowie Tiefenläufe mit und ist somit ein sehr guter Umschaltspieler. Dass er auch von der Bank Impulse setzen kann, deutete er – anders als die Offensivjoker zuletzt – gegen Magdeburg bereits an und bereitete Justvans Siegtreffer stark vor.

Auch das Spielerprofil von Neuzugang Fabio Gruber bringt der Nürnberger Defensive nochmal mehr Flexibilität. Denn so viele kopfballstarke Spieler gab es zuvor nicht in der FCN-Abwehr, was die Qualität in der Boxverteidigung nun nochmal verstärken konnte.

Flexibler FCN 

Ob mit oder ohne Ball – der 1. FC Nürnberg hat in den letzten Wochen bewiesen, dass er sich taktisch und personell weiterentwickelt hat. Vor allem, da man die guten Leistungen aktuell über immer längere Phasen abrufen kann. Klose und sein Team können mittlerweile flexibel auf verschiedene Gegner reagieren und trotzdem ihre Stärken ausspielen. Für die kommenden Gegner macht das die Aufgabe nicht einfacher.