„Festplatte neu bespielen“ – So plant Joti den FCN-Sturm

Chatzialexiou über die Sturmprofile, Nachwuchstalente, Tzimas-Parallelen und mögliche Entwicklungen beim FCN.

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Foto: FCN.de

Alles neu

Vor allem im Sturm hat sich beim 1. FC Nürnberg in den vergangenen Wochen und Monaten viel verändert. Mickaël Biron, Semir Telalovic, Piet Scobel, Tino Kusanovic und Artem Stepanov heißen die Angreifer, die Bestandteil des FCN-Trainingslagers in Südtirol sind. Alle rückten neu in den Profikader auf oder wurden erst im Sommer verpflichtet.

Profile vollständig

Der Club legt viel Wert darauf, über verschiedene Spielerprofile im Sturm zu verfügen. In der aktuellen Konstellation sieht Joti Chatzialexiou die unterschiedlichen Profile als „komplett“ besetzt. Das heißt, dass man diesbezüglich keine weitere Verstärkung benötigt. Nürnbergs Sportvorstand gab jedoch keinen Einblick darüber, ob er die Profile auch qualitativ gut genug besetzt sieht.

Festplatte neu bespielen

Während er bei Leverkusens Leihgabe Artem Stepanov unter anderem Qualitäten als Wandspieler sieht, beschreibt Chatzialexiou Neuzugang Semir Telalovic als sehr kompletten Stürmer. Man müsse jedoch im Vergleich zu seiner Station bei Ulm „ein bis zwei Dinge nochmal anschauen, die wir in unserem Spiel anders wollen. Das ist normal, das wird ein bisschen dauern.“ Das Motto beim 25-Jährigen lautet entsprechend ein Stück weit: „Festplatte löschen und neu bespielen.“

Aus der Bezirksliga

Etwas überraschend darf sich auch Piet Scobel im Trainingslager beweisen. Ihn beschreibt der ehemalige DFB-Funktionär als „in der Box extrem gefährlich – auch durch sein hervorragendes Kopfballspiel.“ Der Werdegang des gebürtigen Pinnebergers ist jedoch längst kein gewöhnlicher, weshalb man in Nürnberg mit ihm besonders sorgsam umgeht: „Bei ihm haben wir enorme Geduld. Er hat vor zwei Jahren noch in der U19-Bezirksliga gespielt. Er wird noch seine Zeit brauchen, das ist keine Frage.“

Dennoch hat der 49-Jährige bereits das ein oder andere Szenario im Kopf, in welchem Scobel der Klose-Elf helfen kann – zum Beispiel, wenn man in Rückstand liegt: „Wenn du ihn mal rein schmeißen musst, hast du jemanden in der Box, der echt gefährlich sein kann.“ Zumal die Entwicklung des großgewachsenen Stürmers noch lange nicht zu Ende ist. Schließlich zieht er den gemeinsam besprochenen Plan und die Themen durch – und hat unter anderem extrem an seinem Körper gearbeitet. Dazu sei er „hochintelligent – auf und neben dem Platz.“

Tzimas-ähnlich

Aus der fünften französischen Liga schloss sich Noah Maboulou dem FCN an. Die Entwicklung des kongolesischen U20-Nationalspielers beschreibt Chatzialexiou als „ähnlich“ zu der von Piet Scobel. Die Stärken Maboulous beschreibt er so: „Er bringt von seinem Körper, seinen Bewegungen und seiner Dynamik verschiedene Dinge mit.“ Logischerweise muss auch er jedoch noch einige Dinge lernen: „Aber er muss sich an taktische Dinge und an das Defensivverhalten gewöhnen.“ Diesbezüglich zieht der gebürtige Frankfurter sogar Parallelen zu Stefanos Tzimas, der auch in den ersten Monaten aufgrund von taktischen und defensiven Defiziten noch kein Kandidat für die Startelf war.

Mittelfeld mit mehr Priorität

Quantitativ ist der 1. FC Nürnberg im Sturm mittlerweile gut bestückt, sodass die Baustelle im Mittelfeld größer ist. Nichtsdestotrotz werden Miroslav Klose und sein Trainerteam im Trainingslager sicherlich auch genau beobachtet haben, ob man bereits über genügend Qualität im Angriff verfügt – oder ob beispielsweise ein Piet Scobel noch etwas Zeit benötigt.