Fehlender Stürmertyp – sollte Lohkemper bleiben?

Felix Lohkemper war einer der Schlüssel für den Nürnberger 3:0-Heimsieg gegen die SV Elversberg. Der CLUBFOKUS blickt auf dessen Mehrwert, Stärken und Zukunft beim FCN.

Felix Lohkemper 1. FC Nürnberg Stürmer Analyse Vertrag Club
Foto: FCN

Matchplan geht auf – auch dank Lohkemper 

Während beim 1. FC Nürnberg in den letzten Wochen kaum ein Angreifer seine Startelfnominierung im Nachhinein rechtfertigen konnte, bewies FCN-Trainer Fiél mit der Aufstellung Felix Lohkempers gegen die SV Elversberg das richtige Händchen. Die Stärken des 29-jährigen Stürmers passten sehr gut gegen die Schwächen der Saarländer. Eines der Nürnberger Ziele am vergangenen Samstag war das Finden der eigenen Achter Uzun und Castrop. Das gelang über weite Phasen sehr gut gegen nicht kompakte Gäste. Bekam Uzun den Ball und hatte das Spiel vor sich, attackierte Lohkemper sofort die Tiefe. Auf ganze 20 Sprints im eigenen Ballbesitz kam Lohkemper in seinen 65 Minuten Einsatzzeit. Lediglich Goller verzeichnete 3 mehr, der dafür allerdings auch über die volle Distanz auf dem Feld stand. 

Dosenöffner Lohkemper

So ist es kein Zufall, dass auch das wichtige Nürnberger 1:0 durch Lohkemper nach einer solchen Situation entsteht. Horn spielt auf Uzun, der nach einem Doppelpass mit Flick viel freien Raum hinter dem Elversberger Mittelfeld vor sich findet. In diesem Moment attackiert Lohkemper den Rücken der SVE-Abwehr und trifft zur Führung. Diese wäre auch schon früher möglich gewesen: Lohkemper gab 3 Schüsse ab, alle aus nahezu identischer Position halblinks im Strafraum. Der Plan und die zuvor ausgemachten Räume gingen also sehr gut auf.

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Der Nürnberger Felix Lohkemper visierte immer wieder die Räume zwischen und hinter den SVE-Innenverteidigern an. Vor allem halblinks empfing er viele aussichtsreiche Zuspiele.

Hier sticht Lohkemper heraus

Ohnehin gibt der Spielertyp Lohkemper dem Nürnberger Offensivspiel einen nicht irrelevanten Mehrwert. Im Zentrum verfügt der FCN ansonsten kaum über Spieler, die sich primär über gut getimte Läufe in die Tiefe identifizieren. Das zeigen auch die Statistiken: Felix Lohkemper empfängt 0,6 erfolgreiche Steckpässe hinter der gegnerischen Abwehr pro 90 Minuten. Lediglich Rechtsaußen Goller attackiert ebenfalls oft die Tiefe, kommt aber nicht an Lohkempers Zahlen heran. Und zum Vergleich: Sebastian Andersson empfing noch keinen einzigen Steckpass hinter der gegnerischen Abwehr.

Trennung ist richtig

Und dennoch wird nach dieser Spielzeit das Ende der Zusammenarbeit zwischen Felix Lohkemper und dem 1. FC Nürnberg anstehen. Auf die Zeit wird man sicherlich mit einem weinenden Auge zurückblicken. Vor allem die Saison 2020/2021 begann sehr verheißungsvoll. Starke 9 Scorerpunkte konnte Lohkemper in seinen 11 Einsätzen als Sturmpartner von Manuel Schäffler vorweisen. Bis er sich – mal wieder – verletzte. Aufgrund seiner vielen Ausfälle kam er in keiner seiner 5 Nürnberger Saisons auf mehr als 900 Einsatzminuten in der Liga. Von daher ist es nur folgerichtig, dass der 29-Jährige kein Teil des Umbruchs sein wird. Was aber nicht heißen soll, dass der Spielertyp Lohkemper, der Intensität gegen den Ball und Tiefenläufe mit Ball mitbringt, nicht auch zukünftig im Cluberer Kader zu finden sein sollte.


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