FCN zählt zu größten Underperformern im deutschen Profi-Fußball

Der 1. FC Nürnberg steht vor einer Diskrepanz von zehn Tabellenplätzen.

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Foto: DO IT NOW Media

FCN hinter eigenen Erwartungen

Mit einer Ausbeute von gerade einmal neun von 30 möglichen Punkten nach zehn Spieltagen in der 2. Bundesliga bleibt der 1. FC Nürnberg deutlich hinter den Erwartungen zurück. Schließlich formulierte Sportvorstand Joti Chatzialexiou vor der Saison das ambitionierte Ziel, die Top Sieben der Tabelle angreifen zu wollen. Als Tabellenfünfzehnter mit bereits neun Punkten Rückstand auf Rang sieben hinkt man diesem Vorhaben aber deutlich hinterher. Selbst in der Vorsaison, die man als Tabellenzehnter beendete, stand man zum gleichen Zeitpunkt sieben Punkte besser da.

Diskrepanz von zehn Tabellenplätzen

Doch der Club bleibt nicht nur seinen eigenen, sondern auch den statistischen Erwartungen deutlich hinterher. Was man Woche für Woche beobachten kann – nämlich, dass die FCN-Offensive reihenweise beste Chancen ungenutzt lässt – belegen die Daten auf erschreckende Weise. Denn laut Opta zählt der neunfache deutsche Meister aktuell zu den größten Underperformern im deutschen Profi-Fußball.

Auf Grundlage der eigenen und gegnerischen Chancenqualität sammelte die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose über neun Punkte weniger, als es die Expected Goals hergegeben hätten. Nach den daraus errechneten Expected Points müsste der FCN mit einem Wert von 17,4 auf Platz fünf der Tabelle rangieren – eine Diskrepanz von ganzen zehn Tabellenplätzen.

In der Realität sind es für den 1. FC Nürnberg nur neun Punkte und Tabellenplatz 15.

Nur zwei Profi-Teams schlechter

Blickt man auf die ersten drei Ligen im deutschen Fußball, gibt es nur zwei Profi-Mannschaften von insgesamt 56, die im Verhältnis zur Chancenqualität noch mehr Punkte liegen lassen. Während der Club rein statistisch 0,84 Punkte pro Spiel zu wenig sammelte, sind es deutschlandweit nur bei den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach (0,93) und Mainz 05 (0,94) noch mehr.

Der Hauptgrund hierfür liegt beim 1. FC Nürnberg – wie bereits erwähnt – insbesondere in der mangelhaften Chancenverwertung. Mit einem Expected-Goals-Wert von über 21 verzeichnete die Mannschaft von Miroslav Klose den vierthöchsten der 2. Bundesliga. Herausgekommen sind jedoch nur neun Treffer – der niedrigste Wert der Liga und damit erschreckende zwölf Tore weniger, als die Statistik erwarten ließe.

Probleme im Sturmzentrum

Dass ausgerechnet der Verein, der vom WM-Rekordtorschützen trainiert wird, derart schwach in der Chancenverwertung abschneidet, wirkt umso kurioser – auch wenn eine eindeutige Ursache dafür schwer zu benennen ist. Die seit Wochen offensichtlichen Probleme im Sturmzentrum, das derzeit ohne klassischen Neuner besetzt ist, dürften dabei aber eine zentrale Rolle spielen.

Der frühere Torjäger Klose vertraut dennoch weiter in die Qualität seines Angriffs. Schließlich ist der 47-Jährige überzeugt, dass sich die statistische Diskrepanz im Laufe der Saison angleichen wird: „Das gleicht sich in einer Saison immer aus, davon bin ich überzeugt“, sagte der Trainer schon vor dem jüngsten 1:1 in Kaiserslautern.