Nicht belohnt
Erneut gibt der 1. FC Nürnberg einen sicher geglaubten Punktgewinn kurz vor dem Spielende aus der Hand. „Wir sind peu à peu reingekommen“, resümiert FCN-Vizekapitän Fabio Gruber nach der Partie, nachdem man zu Beginn laut ihm etwas zu viel Fokus auf die Defensive und Respekt vor den Gästen sowie deren 4:1-Auftakterfolg gegen den VfL Bochum an den Tag gelegt hatte.
„Dann hat jeder gesehen, zu was wir in der Lage sind“, beschreibt er eine aus seiner Sicht sehr dominante Nürnberger Schlussphase, in der man „ein bis zwei Situationen nicht gut ausgespielt“ hatte und sich deshalb nicht mit dem Führungstreffer belohnen konnte. Beinahe hätte er seine Farben selbst in Führung gebracht, als er in der 88. Minute nach einem Justvan-Eckball hochstieg und per Kopf seinen Meister in Lilien-Torhüter Marcel Schuhen fand. „Ich habe auch den Anspruch, den machen zu müssen und machen zu wollen. […] Schlecht schlafen werde ich heute auf jeden Fall“, zeigte sich der Rechtsfuß selbstkritisch.
Unnötiges Gegentor
Beim Gegentor in der Nachspielzeit landete der Ball zwischen Gruber und seinem Nebenmann Robin Knoche. In der Entstehung war auch Gruber beteiligt, der sich nach einem Abspiel auf Tim Janisch nach vorne in den freien Raum anbot. Janisch spielte den Ball jedoch nicht nach vorne, sondern nach hinten, woraufhin der lange Schlag „wie ein Rebound“ zurückkam, sodass Gruber nicht mehr rechtzeitig die Schnittstelle in der Defensive schließen konnte.
„Jetzt kann man sagen, dass ich als Innenverteidiger dastehen muss. Man kann aber auch sagen, ich muss in dem freien Raum sein“, beschreibt der ehemalige Verler Spielführer die Situation – und hat dabei eine relativ klare Meinung: „Wir haben immer den spielerischen Ansatz. In dem Moment war es vielleicht die bessere Lösung, den Ball nicht nach hinten zu spielen.“ Dennoch möchte der 22-Jährige von Schuldzuweisungen nichts wissen: „Sich jetzt auf jemanden einzuschießen, ist Schwachsinn.“
Mutmacher
Trotz der Niederlage zieht Gruber „dann doch lieber die letzte halbe Stunde raus, das sollte uns Mut machen.“ Der nächste Schritt sei es nun, die entsprechende Leistung über 90 Minuten abrufen zu können. „Wir hätten denen richtig den Arsch aufreißen können. […] Wir hätten die zerreißen können“, trauert der Innenverteidiger den verpassten Gelegenheiten nach – wirft den Blick aber anschließend bereits wieder nach vorne: „Uns sollte es Mut machen, dass wir den Gegner dominieren können.“ Das nächste Mal aus FCN-Sicht am besten über einen längeren Zeitraum – und ohne unnötigen Gegentreffer.