Unterschiedliche Vorstellungen
Nun also doch: Nachdem vor gut zwei Wochen vermeldet wurde, Caspar Jander habe sich mit dem VfB Stuttgart auf einen Wechsel verständigt, durfte man guter Dinge sein, dass die befürchtete lange Hängepartie um die Dienste des 22-jährigen Mittelfeldstrategen des 1. FC Nürnberg ausbleibt. Da die Vorstellungen der beiden Vereine bei der Ablösesumme für den U21-Nationalspieler zu weit auseinanderliegen, sollen die Verhandlungen laut Kicker inzwischen stillstehen und der Jander-Poker sich dementsprechend in die Länge ziehen.
Demnach fordere der FCN eine Ablösesumme von 14 Millionen Euro. Das erste Angebot der Schwaben soll bei rund acht Millionen Euro gelegen haben – eine derzeit noch zu große Differenz. Dass sich der Club weit von seinen Forderungen herunterbewegt, ist aktuell nicht zu erwarten: „Wir entscheiden, zu welchen Bedingungen“, entgegnete Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou zu Beginn der Woche der BILD.
„Die Kommunikation mit den Vereinen, die sich für Caspar interessieren, war immer gut. Am Ende ist es eine Entscheidung des Spielers, aber wir entscheiden, zu welchen Bedingungen.“
Joti Chatizalexiou
via BILD
Keine Eile
Auch aus dem Lager der Stuttgarter macht es derzeit nicht den Anschein, als wolle man die Verhandlungen zeitnah beschleunigen. Zwar bestätigte kürzlich VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth öffentlich das Interesse an Jander, gleichzeitig betonte er aber, dass der Ausgang „völlig offen“ sei – und das Transferfenster ja noch lange geöffnet habe.
Nichtsdestotrotz muss man auf Nürnberger Seite weiterhin davon ausgehen, dass der vielbegehrte Jander den Verein in diesem Sommer noch verlassen wird – sei es nach Stuttgart oder anderswohin. Chatzialexiou und Co., die außerdem nach wie vor auf der Suche nach einem Ersatz für Jens Castrop sind, scheinen sich für den Fall bereits vorzubereiten.
Drei Kandidaten als Jander-Nachfolger?
So hat man laut Informationen der BILD unter anderem den Dänen Pelle Mattsson auf der Liste. Der 23-Jährige brächte vieles mit, um Janders Rolle übernehmen zu können. Hannovers Marius Wörl (21), der ebenso wie Mattsson sowohl auf der Sechs als auch auf der Acht spielen kann – und ebenfalls kein Schnäppchen wäre –, verfügt hingegen mehr über ein „Box-to-Box“-Profil. Der dritte Kandidat, der Isländer Fannar Baldursson (23), wäre eher dem Typ „Zerstörer“ vor der Abwehr zuzuordnen, als vereinsloser Spieler aber eine kostengünstigere Variante.
Solange Caspar Jander noch beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag steht, liegt der Fokus allerdings auf einem „Box-to-Box-Spieler“, wie Chatzialexiou der BILD offenbarte. Die Wahrscheinlichkeit bleibt jedoch hoch, dass auch bald die Sechserposition priorisiert werden muss. Dabei kann es sicherlich nicht schaden, nach Spielern Ausschau zu halten, die beide Rollen im Mittelfeld bekleiden können.