FCN-Winterabgänge im Check: Wer überzeugt – und wer floppt?

Acht Spieler verließen den FCN in der Winterpause. Vom großen Durchbruch bis zur heftigen Generalkritik am neuen Verein ist alles dabei.

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Foto: FCN

Zahlreiche Abgänge

Im Sommer 2024 erlebte der 1. FC Nürnberg einen riesigen Umbruch. Auch die Wintertransferperiode war sehr ereignisreich. Denn neben den Verpflichtungen von Janis Antiste, Tim Drexler und Co. verließen den FCN auch zahlreiche Spieler. Bei vielen war dies gewünscht, um den Kader zu verkleinern. Zeit, um einen Blick auf die ersten Monate in ihrem neuen Verein und Umfeld zu werfen.

Jeltsch startet durch

Es dauerte ein paar Spieltage, bis sich das Talent aus dem Nürnberger NLZ in der Bundesliga beweisen durfte. Seitdem ist der 18-Jährige aus der Stuttgarter Defensive kaum noch wegzudenken und lieferte bereits in der Dreier- und Viererkette starke Leistungen als rechter Innenverteidiger ab. Wurde auch von seinem neuen Trainer Sebastian Hoeneß schnell gelobt und ist auf Anhieb eine Verstärkung. Seine 71% gewonnenen Defensivduelle und 90% Passquote bestätigen dies.

Okunuki mit großen Zielen

Auch bei Gamba Osaka kommt der Japaner nach wie vor nicht in Tritt. Auf dem YouTube-Account seines Vereins erklärte er sein Ziel für diese Spielzeit: zehn Tore und zehn Vorlagen. Davon ist er aktuell noch weit entfernt, denn seit dem ersten Spiel, das seine Mannschaft mit 2:5 verlor, stand der Japaner in den darauffolgenden fünf Partien nicht mehr im Kader. Grund dafür ist eine Verletzung, die sein Trainer bedauert, da er Okunuki als „wichtigen Spieler“ für sein Team bezeichnet.

Hungbos Rückschlag nach Aufwärtstrend

Er hat es geschafft! Bei seinem neuen Verein Wigan Athletic konnte der Flügelflitzer mit einer Torvorlage seinen ersten Scorerpunkt seit Mai 2023 sammeln. In der Folge kämpfte sich Hungbo sukzessive in die Startelf und strahlte mehr Zug zum gegnerischen Tor aus als in den Vormonaten. Sein Aufwärtstrend wurde jedoch abrupt durch eine Verletzung gestoppt, mit der der Linksfuß seit einem Monat ausfällt und wohl auch noch einige weitere Wochen pausieren muss.

Sevcik mit Licht und Schatten

Sevciks neuer Verein Mlada Boleslav steht in der zweithöchsten tschechischen Liga derzeit im oberen Tabellenmittelfeld auf dem siebten Rang. Einem schönen Treffer mit links steht bislang eine gelbrote Karte gegenüber. Ansonsten stand der 22-Jährige in vier von möglichen sechs Partien in der Startelf und zeigt sich mit sechs Balleroberungen pro 90 Minuten defensiv so aktiv wie zuvor nur selten.

Aktiver Handwerker verpasst Sieg

Ein Spiel konnte Jahn Regensburg in der Rückrunde gewinnen – doch ausgerechnet beim 2:0 gegen die Hertha musste Handwerker von der Bank aus zusehen. Zuletzt stand er jedoch gegen Paderborn und Düsseldorf wieder in der Startelf als Linksverteidiger und half dabei, dass man hier insgesamt nur ein Gegentor kassierte. Mit 38 Pässen pro 90 Minuten spielt er sogar die meisten beim Jahn und bringt darüber hinaus viele Hereingaben in die gegnerische Box. Dass man auf Platz 18 steht, konnte er jedoch auch nicht verhindern.

Pick nach Jokertor glücklos

In seinem ersten Spiel bei Münster kam er zur Halbzeit als Joker in die Partie – und konnte beim 2:2 in Hannover direkt treffen. Seitdem stand der Flügelspieler, der bei den Preußen rechts vorne spielt, immer in der Startelf – ein weiterer Scorerpunkt konnte ihm jedoch noch nicht gelingen. Auch wenn bei ihm nicht alles funktioniert, scheint er in die Mannschaft von Trainer Hildmann ganz gut reinzupassen und kommt auch mit seinem Spielerprofil besser zur Geltung als noch beim FCN.

Dumans harte Kritik

Neun Spiele bestritt Taylan Duman bislang für den SV Sandhausen – in allen Partien stand er sogar in der Startelf, zumeist halblinks im Mittelfeldzentrum. Das ist so ziemlich das einzig Positive, was man über seine Zeit beim SVS sagen kann. Denn abgesehen davon steht man in der Rückrundentabelle auf dem letzten Tabellenplatz und konnte mit dem 27-Jährigen erst ein Spiel gewinnen. Nachdem man nach 15 Spieltagen noch punktgleich mit dem Tabellenführer auf dem zweiten Platz rangierte, steht man mittlerweile auf dem Abstiegsplatz 18. „Das hatte nichts mit Profi-Fußball zu tun. Ich bin seit sechs, sieben Wochen im Verein. Hier passieren Dinge, die ich nur schwer erklären kann“, schimpfte der ehemalige Nürnberger (via Rhein-Neckar-Zeitung) nach der 2:3-Niederlage beim Konkurrenten aus Mannheim und sprach sogar davon, dass einigen seiner Mitspieler der Anspruch fehle. Harte Worte.

Alles richtig gemacht?

Deutlich besser läuft es für Jannik Hofmann, der als rechter Schienenspieler bei der Stuttgarter U23 zur Soforthilfe im Abstiegskampf der 3. Liga avancierte – er ist jedoch im Gegensatz zu den oben aufgelisteten Spielern vom FCN derzeit nur verliehen.

Ein Blick auf die Nürnberger Winterabgänge zeigt ansonsten, dass der Club hier vieles richtig gemacht hat. Denn so wirklich durchstarten konnte, abgesehen von Finn Jeltsch, noch keiner. Nachdem man mit Florian Pick schon auf einen Ex-Spieler in der Rückrunde traf, steht am nächsten Zweitligaspieltag das Wiedersehen mit Tim Handwerker an.