Würdiger Abschied
Beim letzten Heimspiel gegen den 1. FC Köln wurde Enrico Valentini gefeiert und verabschiedet, weshalb das Ergebnis für ihn eher zweitrangig war. Schließlich waren seine ganze Familie und viele Freunde live vor Ort: „Sogar viele aus Karlsruhe, von denen ich gar nichts wusste.“
Dass er von den FCN-Fans als Legende bezeichnet wird und in einem Atemzug mit Marek Mintal und Javier Pinola genannt wird, findet er hingegen „fast schon zu viel“. Die Verabschiedung war unter dem Strich für ihn so „unfassbar“, dass er sie in den nächsten Wochen erst richtig realisieren wird.
Viele Highlights
1994 kam der nun 36-Jährige zum 1. FC Nürnberg, durchlief erst die Jugend und sammelte dann in der U23 der Franken seine ersten Erfahrungen im Herrenbereich. Nach Stationen in Aalen und Karlsruhe erfolgte 2017 die Rückkehr zum FCN – diesmal zu den Profis. In all den Jahren hat Valentini sicherlich viele Highlights erlebt.
Dennoch stechen aus seiner Sicht drei Erlebnisse klar heraus. Als erstes nennt der Rechtsfuß den Aufstieg 2017/2018 – „der steht für sich“. Auch sein erstes Heimspiel nach seiner Rückkehr 2017 gegen Kaiserslautern zählt der Deutsch-Italiener dazu und beschreibt es als „unglaublich“. Nicht fehlen darf in seiner Top 3 die Bundesligasaison 2018/2019, mit der sich ein „Kindheitstraum“ erfüllte.
Nicht geplant
Nach dieser Saison wird Valentini die Perspektive wechseln und die Nürnberger U14 übernehmen. Dass er überhaupt Trainer wird, war „vor zwei Jahren noch gar nicht“ geplant. Tatsächlich war es die vergangene Saison unter Cristian Fiél, die ihn dazu brachte: „Er hat mir gesagt, dass ich einen guten Einfluss auf die Jungs habe mit dem, was ich sage und sehe, und dass ich es mir überlegen soll.“
In der Folge reiften die Gedanken – und die Gespräche mit dem FCN über die Karriere nach der Karriere begannen. Mittlerweile ist er „Feuer und Flamme“ für die neue Aufgabe, in der es laut ihm zunächst um Basics gehen wird und taktische Inhalte vorerst zweitrangig sind.
Rekordspieler?
Bevor die Trainerkarriere ansteht, möchte Valentini aber noch Hanno Behrens als Nürnbergs Rekordspieler in der 2. Bundesliga einholen. Mit einem Einsatz gegen Braunschweig würde er mit den 152 Einsätzen seines ehemaligen Mitspielers gleichziehen. „Das wäre was Schönes“, hofft Valentini zum Abschied auf diesen Meilenstein.