FCN: Warum sich Valentini bei Janisch „mehr Geduld“ gewünscht hätte

Der ehemalige Kapitän hätte in der Personalie Janisch anders entschieden – und vergleicht ihn mit Jeltsch, Uzun und Brown.

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Foto: DO IT NOW Media

Stammplatz verloren

Seit dem vierten Spieltag stand Tim Janisch beim 1. FC Nürnberg nicht mehr in der Startelf. In der Zwischenzeit war er immerhin wieder mit der DFB-U20 unterwegs und konnte Einsatzminuten sammeln. Dass er beim FCN zuletzt aber nicht mehr zur ersten Wahl gehörte, kann zumindest Enrico Valentini nicht nachvollziehen, wie er im Podcast Ka Depp verrät: „Ich glaube, dass ein bisschen zu wenig Geduld da war. Gerade jetzt am Anfang für einen so jungen Spieler.“

Viel gesprochen

Auch wenn Valentini seine Laufbahn als Aktiver mittlerweile beendet hat, steht er mit Janisch nach wie vor in Kontakt. Beide verbindet nicht nur, dass sie aus dem Nürnberger NLZ stammen, sondern dass sie im Profibereich vom Flügelspieler zum Außenverteidiger umgeschult wurden: „Mit Tim habe ich in den letzten Monaten viel gesprochen.“

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Tim Janisch lief im Nürnberger NLZ noch deutlich offensiver auf…
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…als in der 2. Bundesliga.

Vertrauen in Janisch

„Ich sehe einen Jungen, der eine sehr gute Halbsaison gespielt hat“, lobt der 36-Jährige die Leistungen des Eigengewächses. „Es gibt Dinge, die er verbessern muss. Das weiß er selber aber auch.“ Nichtsdestotrotz wäre es laut Valentini der richtige Schritt gewesen, an Janisch festzuhalten: „Rein fußballerisch betrachtet müsste man ihm etwas mehr Geduld entgegenbringen. Ich sehe das Potenzial und was er schon geleistet hat. Letztes Jahr hat ihn auch keiner in Frage gestellt.“

Dabei vergleicht er die ersten Monate mit denen anderer ehemaliger Nürnberger Talente: „Auch Can Uzun, Nene Brown und Finn Jeltsch haben nicht alles perfekt gemacht. Finn Jeltsch hätte gegen Fürth mit Rot vom Platz fliegen können, dann hätte die Geschichte auch ganz anders aussehen können.“

Fehler gehören dazu

Janisch agierte bis hierhin oftmals unglücklich. Unnötige Foulspiele in der Defensive und falsch getroffene Entscheidungen kosteten dem Club auch schon den ein oder anderen Punkt. Das ist für Valentini aber normal und gehört zur Entwicklung eines jungen Spielers dazu: „Wenn man überzeugt ist, dann muss man in Kauf nehmen, dass er Fehler macht. Weil er nicht so viel Erfahrung hat, wie die Leute ihm gerne zuschreiben. Du musst ja Fehler machen, sonst lernst du ja nicht.“

Keine Dauerlösung

Dass nach dem verletzungsbedingten Ausfall Henri Koudoussous Tim Drexler den Vorzug rechts hinten erhielt, kann der ehemalige Nürnberger Spielführer und jetzige U14-Trainer dennoch ein Stück weit nachvollziehen: „Weil Tim Drexler defensiv einen ganz anderen Fußball spielt als Tim Janisch.“

Eine Dauerlösung sieht er hier aber nicht und ist überzeugt, dass Janisch schon bald wieder von Beginn an seine Chance erhalten wird: „Aber grundsätzlich auf Dauer, glaube ich, wird es sich wieder revidieren.“ Folglich traut er dem 20-Jährigen auch noch viel zu: „Wenn er jetzt die richtigen Schlüsse daraus zieht, dann wird er wieder kommen.“