FCN: Warum sich Stepanov seine Startelfeinsätze verdient

Noch immer wartet der Angreifer auf sein erstes Tor. Warum das kein Zufall ist – und warum er sich dennoch deutlich verbessert hat.

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Foto: DO IT NOW Media

Anlaufschwierigkeiten

Die ersten Spieltage beim 1. FC Nürnberg verliefen nicht so, wie es sich Artem Stepanov vorgestellt haben dürfte. Nicht nur, weil der FCN kaum punktete, sondern auch, weil der talentierte Angreifer seine Qualitäten kaum zeigen konnte. Zu oft rieb er sich in direkten Duellen mit Gegenspielern auf – und zu oft fehlten ihm in der Arbeit gegen den Ball die nötige Intensität und die richtigen Anlaufwinkel.

Intensiver

Auch deshalb wurde der Ukrainer zwischenzeitlich zweimal gar nicht erst für den Spieltagskader der Profis nominiert. Seit vier Spieltagen stand er jedoch jedes Mal von Beginn an auf dem Feld. „Ich sehe, dass er im Training schon richtig viele gute Sachen macht“, sagt FCN-Trainer Miroslav Klose und sieht klare Fortschritte. Vor allem in der Defensivarbeit konnte sich die Leihgabe aus Leverkusen deutlich steigern.

Beim letzten Heimspiel gegen Bielefeld ging er viele Wege, presste fleißig und verzeichnete am Ende mit 17 Sprints die drittmeisten der Partie – obwohl er „nur“ 79 Minuten auf dem Feld stand. „Gegen den Ball musste er auch Schritte gehen. Das war nicht selbstverständlich. Da haben wir viel mit ihm gearbeitet, damit er auch den entsprechenden körperlichen Zustand hat, um diese Wege zu gehen“, ist sein Coach mit diesem Teilbereich zufrieden.

Kein Output

Demgegenüber steht jedoch Stepanovs Ausbeute. Auch nach zehn absolvierten Zweitligapartien konnte der Stürmer noch kein Tor erzielen. Auffällig ist, dass er kaum in gefährliche Abschlusssituationen kommt. Seine Chancen liegen kumuliert nach wie vor bei einer Torwahrscheinlichkeit von nicht einmal eins. In seinen letzten vier Startelfeinsätzen gab er keinen einzigen Schuss ab – obwohl er jeweils mindestens 70 Minuten absolvierte. „Wir wollen entsprechende Positionen in der Box besetzt haben und dementsprechend muss er sich viel, viel mehr orientieren und umschauen“, sieht Klose in Stepanovs Timing und Freilaufverhalten im Strafraum noch viel Luft nach oben.

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Verbessert

Auch seine Positionierung bis zum gegnerischen Strafraum ist noch nicht immer ideal. Manchmal versteckt er sich zu lange hinter dem Gegenspieler – und auch mit dem Rücken zum Tor hat er noch Potenzial. In Dresden zeigte er jedoch Fortschritte und war in einige Steil-Klatsch-Aktionen eingebunden: „Aber wenn er Räume freizieht für andere, dann bin ich auch schon zufrieden.“

Das Spiel des U21-Nationalspielers ist somit in mehreren Aspekten deutlich besser geworden. So stieg unter anderem seine Zahl an Balleroberungen und an erfolgreichen Pässen. Der nächste Schritt muss jedoch sein, für mehr Torgefahr zu sorgen. Das liegt zwar nicht nur an Stepanov selbst, sondern in manchen Situationen auch am nicht idealen Timing des Flankengebers. Trotzdem hat er hier noch viel Raum für Verbesserungen. „Wir wissen, dass er viel öfter in Positionen gehen kann, damit er selbst zum Abschluss kommt – und da trifft er oftmals noch falsche Entscheidungen“, sagt auch Klose.

Und dennoch: Bei einem 18-Jährigen in seiner ersten Herrensaison ist das nichts Ungewöhnliches. Dass es die anderen Stürmer im Kader nicht besser zu machen scheinen, ist hingegen ein anderes Thema.