Klose involviert
Ruhende Bälle und der 1. FC Nürnberg sind schon seit Jahren nicht gerade die besten Freunde. Zuletzt war hierfür Jens Bauer beim FCN verantwortlich. Seitdem der Club und der ehemalige Co-Trainer getrennte Wege gehen, ist unter anderem auch Cheftrainer Miroslav Klose mitverantwortlich für Standardsituationen.
Besser geworden?
Hat sich der Club bei ruhenden Bällen an den letzten vier Spieltagen, also seitdem Klose involviert ist, verbessert? Auf den ersten Blick nicht. Blickt man auf die eigene und gegnerische Torgefahr, war man in drei dieser vier Spiele dem Gegner unterlegen. Lediglich gegen Dresden hatte man mit 0,08 Expected Goals für und gegen sich eine ausgeglichene Bilanz.

Weniger anfällig
Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass der FCN defensiv zuletzt weniger anfällig war. Von zuvor 0,26 gegnerischen Expected Goals pro Partie konnte man sich nach Bauers Abgang auf 0,19 verbessern. Umso bemerkenswerter ist das, da die Gegner zuletzt zu deutlich mehr ruhenden Bällen kamen. An den ersten acht Spieltagen hatte der Gegner beispielsweise nicht einmal vier Ecken pro Partie, seitdem waren es mehr als sechs.
Während zuvor 58 % der gegnerischen Eckbälle zu einem Abschluss führten, sind es aktuell nur noch 36 %. Bei Freistößen verhält es sich ähnlich, weshalb man – trotz einer zugegebenermaßen kleinen Stichprobe – schlussfolgern kann, dass sich der Club bei Defensivstandards stabilisieren konnte.
Harmlos
Dass der FCN letztmalig am fünften Spieltag mehr Torgefahr nach ruhenden Bällen erzeugen konnte als der Gegner, liegt vor allem an den Offensivstandards. Gerade einmal 0,22 xG in vier Partien lautet die Ausbeute unter Kloses Regie. Zwar hatte man auch weniger Standards, doch auch anteilig gerechnet wurde man schwächer. Zu Saisonbeginn hatte der FCN hier durchaus einige Chancen, vor allem nach Eckbällen. Zuletzt strahlte man nur wenig Torgefahr aus. Bislang gelang lediglich ein Treffer nach einer Ecke – in Karlsruhe, als Koudossou nach einem zweiten Ball traf. Mit 65 Eckbällen pro Torerfolg stellt man hier den schwächsten Wert der 2. Bundesliga.
Vermutlich hatte es nach Bauers Abgang oberste Priorität, sich bei ruhenden Bällen des Gegners besser zu verhalten. Hierzu änderte man auch die Staffelung im eigenen Strafraum, was bislang zumeist gut funktionierte. Offensiv zuzulegen ist nun der nächste Schritt, denn hier besteht noch viel Verbesserungspotenzial.



