Kein Mittelfeldspieler
Dass der 1. FC Nürnberg gegen Holstein Kiel in der Startaufstellung auf Änderungen verzichtete, überraschte nicht. Die restliche Kadernominierung bot hingegen mehr Gesprächsstoff. Schließlich saßen neben Ersatztorwart Christian Mathenia mit Ondrej Karafiat, Eric Porstner, Robin Knoche und Tim Janisch vier Spieler auf der Bank, die vor allem für die Viererkette vorgesehen sind. Dazu kamen vier weitere Angreifer (Adriano Grimaldi, Semir Telalovic, Mickael Biron und Artem Stepanov), die FCN-Trainer Miroslav Klose nominierte.
Was fehlte, war eine Option für das zentrale Mittelfeld. In der bisherigen Saison durften Eryk Grzywacz, Winners Osawe, Tom Baack und Ayoub Chaikhoun bereits Zweitligaluft schnuppern. Neben dem verletzten Baack verzichtete man diesmal aber auch auf die anderen drei Alternativen.
Stürmer belohnen
Die Maßnahme war durchaus überraschend. Schließlich gibt es wohl wenige Szenarien, in denen alle vier Stürmer eingewechselt worden wären. „Aber wie ich alle Stürmer gesehen habe, wollte ich sie belohnen“, attestierte Klose den Angreifern gute Trainingsleistungen.
Dass Rafael Lubach zurückgezogen werden kann oder Julian Justvan auch eine Halbposition im Mittelfeld einnehmen kann, waren für den 47-Jährigen offensichtlich ausreichende Optionen: „Wir wussten, dass wir im Mittelfeld immer noch switchen können – egal, wer rausgeht.“
Mutig
Nach der Auswechslung von Pape Diop in der 59. Minute tat der Club dies auch – Lubach rückte auf dessen Position zurück. Ein weiterer Wechsel wäre – zumindest in der gespielten Formation – schwierig gewesen. Umso besser, dass Adam Markhiyev die 90 Minuten durchspielen konnte und kein weiterer Mittelfeldspieler benötigt wurde. Klose hatte ohnehin im Kopf, eher offensiv zu wechseln: „Da wissen wir, dass wir Spieler haben, die wir zum Matchplan passend in die Position bringen können. Deswegen wollte ich mit den Stürmern nachlegen.“
Spielentscheidend war die Kadernominierung am Ende natürlich nicht. Dass vier Stürmer auf der Bank sitzen und keiner in der Startelf steht, kommt im Profifußball dennoch selten vor. Diese würden allerdings ohnehin lieber mal wieder von Beginn an auflaufen.



