Dünne Personaldecke
Bekanntermaßen steht dem 1. FC Nürnberg im Angriff ein größerer Umbruch bevor. Nach aktuellem Stand ist bei kaum einem der aktuellen Stürmer der Klose-Elf sicher, ob er auch in der kommenden Spielzeit für den FCN auflaufen wird. Mit Christoph Daferner verfügt man über einen Spieler im Kader, der eine sehr erfolgreiche Saison erlebt. Sein aktueller Leihverein Dynamo Dresden führt die 3. Liga an. Zugleich ist er mit 18 Treffern der beste Torschütze der Liga.
Kein Match
Daferner unterstreicht bei Dynamo zweifelsfrei, dass er in der 3. Liga und bei Dresden funktioniert. Die Torausbeute und seine fünf Ballaktionen im gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten – der zweitbeste Wert der 3. Liga nach Ex-FCN-Stürmer Felix Lohkemper – sprechen dafür.
Beim FCN sind jedoch auch Qualitäten gefragt, die darüber hinausgehen. Qualitäten, die beispielsweise Neuzugang Artem Stepanov mitbringt. Diese lassen sich zumindest aus statistischer Sicht bei Daferner auch in dieser Spielzeit nicht wirklich herauslesen. Er gehört zu den Angreifern mit den wenigsten Dribblings, den wenigsten erfolgreichen Offensivaktionen und empfängt im Stürmervergleich unterdurchschnittlich viele Pässe – trotz des hohen Dresdner Ballbesitzanteils von durchschnittlich 57%.
Keine Rückkehr
Die BILD berichtet, dass eine Rückkehr nach Nürnberg ohnehin nicht angedacht ist – von keiner der beteiligten Parteien. Stattdessen deutet vieles auf einen Verbleib bei Dynamo hin – was sowohl der Wunsch des Spielers als auch der Dresdner ist, die laut BILD bereits ein erstes Angebot von 400.000 € abgegeben haben.
Zu viel Vorgeschichte
Natürlich wäre es schön gewesen, wenn das Kapitel nicht als relativ teurer Flop in die Geschichte eingehen würde. Ein Blick auf Daferners Bilanz in Nürnberg genügt jedoch, um den Schlussstrich als richtige Entscheidung anzusehen. In den letzten beiden Spielzeiten konnte er aus Chancen für neun Expected Goals lediglich drei Treffer erzielen.
Schwächste Passquote
In der Vorsaison war er der Angreifer der 2. Bundesliga, der mit 19% Offensivduellen die zweitwenigsten gewann. Seine Passquote von 59% war zudem die schwächste aller Zweitligaakteure. Zahlen, die verdeutlichen, warum ein erneuter Anlauf wohl nicht von Erfolg gekrönt wäre.
Fehlkauf
59 Scorerpunkte hat Daferner in Dresden mittlerweile sammeln können. Bei den Elbstädtern scheint es für den 27-Jährigen einfach zu stimmen. Ob es primär an der Ligazugehörigkeit, am Umfeld oder am Spielstil mit mehr Flanken liegt, bleibt Spekulation. Dass Daferner beim FCN nicht – wie im Sommer 2022 erhofft – einschlug, ist hingegen Fakt. Nun versucht man, den Verlust für den damals etwa eine Million Euro teuren Angreifer noch etwas einzudämmen.