FCN mit Strategiewechsel bei Leihen
Nachdem der 1. FC Nürnberg in den vergangenen Jahren Leihen häufig nutzte, um nicht mehr eingeplante Spieler vom Hof zu schaffen, wollte Joti Chatzialexiou dieses Vorgehen nun ändern. „Wir wollen Leihen künftig noch besser als strategischen Hebel nutzen, um unseren Spielern zu mehr Spielzeit zu verhelfen, die dann wiederum auf ihre Entwicklung einzahlt“, kündigte der Sportvorstand im vergangenen Sommer an.
Fünf Youngster verliehen
Diesen Worten ließ der 49-Jährige Taten folgen. Gleich fünf junge Spieler im Alter von 20 bis 23 Jahren verliehen die Franken vor dieser Saison an verschiedene Stationen in Deutschland – vier davon in die 3. Liga. Nach gut einem Drittel der Saison muss man allerdings konstatieren, dass der erhoffte Effekt, den Talenten durch regelmäßige Einsätze Spielpraxis zu verschaffen, bislang nur begrenzt eingetreten ist. So ist keiner der Drittliga-Profis aktuell Stammspieler bei seinem Leihverein.
Seidel außen vor, Forkel Rotationsspieler
Am besten läuft es noch für Dustin Forkel, der bei Jahn Regensburg laut Transfermarkt.de auf immerhin 45% der Spielminuten kommt. Der 20-jährige Angreifer stand nach 13 Spieltagen viermal in der Startelf und wurde fünfmal eingewechselt. Auf seinen ersten Scorerpunkt wartet der gebürtige Coburger allerdings noch.
Deutlich schwieriger ist die Lage für Teamkollege Nick Seidel, der ebenfalls zum Jahn ausgeliehen ist. Nachdem der 20-jährige Innenverteidiger zu Saisonbeginn zweimal in der Startelf des Tabellensiebzehnten stand, wartet er nun seit sechs Spieltagen auf einen Einsatz und kommt insgesamt auf nur 19% der möglichen Spielzeit.
Hofmann nur noch Ersatz
Auch Jannik Hofmann musste seinen Stammplatz abgeben. In acht Drittligaspielen kam der 23-jährige Rechtsverteidiger von Rot-Weiss Essen zum Einsatz, fünfmal davon von Beginn an. In den letzten Wochen musste er jedoch hinter Konkurrent Michael Kostka auf der Bank des Tabellenfünften Platz nehmen. Seine Einsatzquote liegt bei rund 40%.
Obiogumu abgeschlagen Letzter
Etwas aufsteigend ist die Tendenz bei Uche Obiogumu. Nachdem der U23-Torjäger aus der Vorsaison an den ersten sechs Spieltagen nur einmal eingewechselt wurde, kam er in sechs der letzten sieben Partien zum Einsatz – viermal von Beginn an. Auf seinen ersten Scorerpunkt wartet der 21-jährige Offensivmann allerdings noch. Insgesamt kommt Obiogumu auf 26% der Spielminuten beim Tabellenletzten der 3. Liga, der mit nur drei Punkten nach 13 Spieltagen bereits zwölf Zähler Rückstand auf das rettende Ufer hat.
Kein Stammspieler – eine Ausnahme
Insgesamt dürfte der bisherige Verlauf der Leihen kaum den Vorstellungen von Chatzialexiou entsprechen. Keiner der in die 3. Liga verliehenen Spieler kommt auf 50% der möglichen Einsatzzeit – entsprechend konnte sich keiner des Quartetts bislang als Stammspieler etablieren. Da jedoch noch gut zwei Drittel der Saison ausstehen, besteht die Hoffnung, dass sich dies im weiteren Verlauf noch ändert.
Ein positives Beispiel liefert immerhin Nicolas Ortegel – allerdings eine Liga tiefer: Beim Regionalligisten BFC Dynamo stand der Torhüter in zwölf von 14 Spielen in der Startelf und ist dort klare Nummer eins beim Zwölften der Nordost-Staffel. Nichtsdestotrotz deutet bei allen verliehenen Spielern derzeit wenig darauf hin, dass sie in der kommenden Saison eine Rolle bei den Profis des 1. FC Nürnberg spielen könnten.



