Reichert schuldlos in Paderborn
Beim Elfmeter dran, aber trotzdem drin. Zwei Gegentore von innerhalb des eigenen Fünfmeterraums nach Hereingaben – es gab Stimmen, die Jan Reichert bei der 2:3-Niederlage des 1. FC Nürnberg beim SC Paderborn eine Mitschuld andichten wollten. Doch de facto war für den 23-jährigen Torhüter bei allen drei Gegentoren nichts zu machen. Dass er beim Elfmeter die richtige Ecke ahnte und sogar mit den Fingerspitzen am Ball war, spricht eher für als gegen Nürnbergs Nummer 1. Schließlich war der Schuss von Obermair mit einer Geschwindigkeit von 111 km/h scharf und flach ins Eck geschossen.
Nur 5 Keeper noch fehlerfrei
Ohnehin zählt Jan Reichert mit seinen bisher gezeigten Leistungen zu einem elitären Kreis an Schlussmännern in der 2. Bundesliga. Unter allen 19 Torhütern, die in dieser Saison bislang auf mindestens 600 Einsatzminuten kamen, gehört er zu jenen fünf, die sich noch keinen Fehler jeglicher Art haben zuschulden kommen lassen. Bei den anderen 14 führte mindestens einmal ein Fehler entweder zu einem gegnerischen Abschluss, zu einem Gegentor oder sie verschuldeten einen Strafstoß.
Daten bestätigen Eindruck
Auch wenn es sich dabei „nur“ um einen statistischen Wert handelt, bestätigt der subjektive Eindruck die fehlerfreie Saison von Reichert. Das Gefühl, dass Reichert „hält, was zu halten ist“, wird wiederum von den Expected Goals bestätigt. Nach Qualität und Quantität der gegnerischen Abschlüsse ließ Reichert rein statistisch 0,6 Gegentore weniger zu als erwartet. Damit liegt er deutlich über dem Durchschnitt von -0,5 (Torhüter kassieren durchschnittlich mehr Tore als erwartet) und im ligainternen Torhüter-Ranking auf Platz 7 von 19.
Reicherts Lob für Klose
Selbst nach der Niederlage in Paderborn bleibt es dabei: Jan Reichert ist ein sicherer Rückhalt für den 1. FC Nürnberg. Erst kürzlich äußerte Trainer Klose seine Zufriedenheit über die Entwicklung des Schlussmanns. Dieses Lob gab Reichert nach dem Spiel gegen Kaiserslautern im Rahmen eines Fantreffens nun zurück: „Wir sind alle sehr, sehr glücklich über die Entscheidung, dass Miro im Sommer Trainer geworden ist.“
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