Kein Jander & Knoche: Zeit für Systemumstellung?
„Ich bin ganz ehrlich, in der Zukunft will ich trotzdem mit Viererkette spielen“, erzählte Miroslav Klose im Oktober via BILD, als die Umstellung auf eine Fünferkette gerade zwei Spiele alt war. Bekanntermaßen ging der 1. FC Nürnberg seitdem ausnahmslos stets mit einer Fünferkette aufs Feld. Klose machte damals keinen Hehl daraus, dass diese Formation Robin Knoche deutlich besser zu Gesicht stünde. Doch nun fehlt der wadenverletzte Kapitän auch wieder beim anstehenden Samstagabendspiel beim 1. FC Kaiserslautern.
Auch weil mit Caspar Jander eine weitere Stütze im defensiven Zentrum der Mannschaft ausfällt, wird es kreative Lösungen brauchen, um diese Achse auch nur ansatzweise ersetzen zu können. Aufgrund des fränkischen Personalengpasses kann sich FCK-Trainer Markus Anfang vorstellen, dass eine diese kreativen Lösungen seitens der Nürnberger eine Systemumstellung sein könnte: „ Es kann sein, dass sie jetzt auf eine Viererkette umschwenken.“
Klose mit mehreren Optionen
Hinweise auf eine derartige Änderung lieferten die letzten beiden Club-Spiele, als man jeweils im Laufe der Partie aus unterschiedlichen Gründen auf jene Viererkette umstellte. Da eben der scheinbar viererkettenuntaugliche Knoche fehlt, stünde mit Fabio Gruber, Tim Drexler und Ondrej Karafiat genug Personal bereit, das wohl weniger Probleme mit Kloses eigentlich favorisierter Kettenanordnung hätte.
Auf der Spieltagspressekonferenz ließ Klose eine mögliche Systemumstellung offen. Demnach habe man viele Optionen diese Woche durchgesprochen und sich letztendlich für eine davon entschieden. Wichtiges Kriterium für den 46-Jährigen: „Welche Spieler haben wir dazu und welche Qualitäten haben sie?“. Tatsächlich würde eine Umstellung auf Viererkette auch bedeuten, dass es in der Offensive wohl zweier klassischer Flügelspieler bedürfe.
Zu viele Änderungen?
Und hier ist der Club-Kader mit dem seit Monaten keine Rolle spielenden Benjamin Goller als einzig klassischen Außenbahnspieler Benjamin Goller dünn besetzt. Wenngleich kreative Lösungen mit den Angreifern Mahir Emreli oder Dustin Forkel, die beide schon auf dem Flügel spielten, möglichen wären. Auch Berkay Yilmaz und Tim Janisch könnten eine Position nach vorne rücken, Danilo Soares und Oliver Villadsen dafür hinter dem Duo verteidigen.
Letztendlich ließen sich Argumente finden, warum der 1. FC Nürnberg in Kaiserslautern zum ersten Mal seit geraumer Zeit wieder mal mit einer Viererkette ins Spiel startet. Dazu gehört auch, dass Klose zu gegebenem Zeitpunkt eine „Testphase“ für das Saisonende ankündigte. Ob dieser Zeitpunkt nun schon gekommen ist, „das werden wir am Samstagabend sehen“. Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass nach den vielen Ausfällen das Trainerteam zumindest auf die eingespielte Formation setzen möchte, um nicht zu viele Änderungen auf einmal der Mannschaft zuzumuten.