FCN: Ekelhafter Gegner erwartet
Ekelhaft – schon vor Anpfiff darf man davon ausgehen, dass das Auswärtsspiel des 1. FC Nürnberg bei Jahn Regensburg dieses Prädikat tragen wird. Bekanntermaßen taumeln die Oberpfälzer als Tabellenletzter dem Abstieg entgegen, liefern ihren Gegnern im heimischen Jahnstadion aber regelmäßig Paroli.
Insbesondere ihr intensives Spiel gegen den Ball mit viel Laufbereitschaft und Manndeckungen rang Top-Teams wie Hamburg oder Paderborn jüngst Punkte ab. Insofern sollte der FCN nicht nur gewarnt sein, sondern auch Lösungen gegen die destruktive Regensburger Spielweise (mehr dazu in der ausführlichen Spielvorschau hier) parat haben.
Pressingauflöser Berkay Yilmaz
Eine dieser Lösungen könnte Berkay Yilmaz heißen. Der Türke kam mit viel Selbstvertrauen aus der Länderspielpause zurück und feierte sein Debüt für die U21-Nationalmannschaft. „Klar nehme ich den Schwung und die Euphorie mit“, erklärte der 20-Jährige via fcn.de. Sein „Schwung“ könnte gegen die Mannorientierungen des Jahn der Schlüssel sein. Denn mit ihm hat der Club einen Spieler in seinen Reihen, der im Auflösen von 1-gegen-1-Situationen so stark ist wie kaum ein anderer in dieser 2. Bundesliga.
Rein statistisch gesehen ist Yilmaz diesbezüglich sogar der Beste. Unter allen Zweitligaspielern, die in dieser Saison mindestens achtmal in der Startelf standen und 1,4 Dribblings pro 90 Minuten absolvierten, weist er mit 79 % die beste Erfolgsquote im Dribbling auf. Ein herausragender Wert, der sich in Regensburg dadurch äußern könnte, dass der Linksverteidiger als Initiator das Jahn-Pressing aushebelt und Räume öffnet.
Jahn gegen FCN: Zweikämpfe entscheidend?
Apropos Räume: Mit seinem diagonalen Eindribbeln, das er ebenfalls auf Zweitliga-Top-Niveau beherrscht, ist Yilmaz zudem in der Lage, das gegebenenfalls enge Feld zu entzerren und auf die andere Seite zu verlagern. Die daraus resultierenden isolierten 1-gegen-1-Duelle dürften dann der Nürnberger Qualität entsprechen. Während der FCN zu den besten Dribblern der Liga zählt, verliert kaum eine Mannschaft anteilig mehr Defensivduelle als der Jahn.
Zweikämpfe werden also eine wichtige Rolle am Sonntag im Jahnstadion spielen. Nichtsdestotrotz wird es für den 1. FC Nürnberg entscheidend sein, grundsätzlich bei seinem technischen Fußball zu bleiben: „Wir wollen überall, wo wir auftreten, Fußball spielen. Egal, auf welchem Platz“, kündigte Trainer Miroslav Klose auf der Pressekonferenz an. Ein wichtiger Faktor dabei könnte der pressingresistente Berkay Yilmaz sein.