Geschafft
Durch den 1:0-Erfolg bei Türkgücü München sicherte sich die U23 des 1. FC Nürnberg am 32. Spieltag den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern. Dennoch dürfte der Rückblick auf die Saison insgesamt eher enttäuschend ausfallen. Selbst wenn die letzten beiden Spiele noch gewonnen würden, käme man lediglich auf 47 Punkte. Eine schlechtere Ausbeute gab es zuletzt in der Saison 2014/2015 unter Roger Prinzen, als der FCN auf 46 Zähler kam. Trotzdem ist die Erleichterung groß – auch weil sich das Team 2025 mit 15 Punkten aus zehn Spielen stabilisieren konnte.
Viele Wechsel
Auch für Trainer Andreas Wolf und die etatmäßigen Akteure war diese Saison besonders herausfordernd – nicht zuletzt aufgrund der großen personellen Fluktuation. Insgesamt 44 Spieler wurden eingesetzt – nur Augsburg II kam ligaweit auf mehr. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es noch 32. Ein echter Stamm konnte sich kaum entwickeln. Nur drei Spieler standen über 2.000 Minuten auf dem Platz – im Vorjahr waren es noch sieben.
Thema Führung
Mit 15 Gegentoren kassiert die Nürnberger U23 bislang die meisten Gegentreffer aller Regionalliga-Teams per Kopf, womit man durchaus eine gewisse Parallele zu den Nürnberger Profis erkennen könnte. Noch auffälliger ist die Ähnlichkeit bei Führungen: Insgesamt neun Führungen verspielte die Wolf-Elf in dieser Saison und musste sogar noch fünf Niederlagen hinnehmen – jeweils Höchstwert der Regionalliga Bayern. Umso bitterer, da man oftmals gut in die Partie startete. Gäbe es eine Tabelle, die nur die ersten 15 Minuten abbildet, stünde man sogar auf dem zweiten Tabellenplatz.
Wenig Raumgewinn
Die U23 der Franken hatte in dieser Saison Schwierigkeiten, in Richtung letztes Drittel zu gelangen. 45 gespielte Pässe ins Angriffsdrittel pro 90 Minuten werden in der Liga lediglich von drei Teams unterboten, die 13 Ballaktionen im gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten nur von vier Mannschaften.
Nicht nur diese Zahlen sind im Vergleich zur Vorsaison schwächer geworden – auch die Anzahl der Dribblings und vertikalen Ballführungen nahm ab. Dennoch präsentierte man sich auch ohne den nach Bielefeld gewechselten Julia Kania treffsicher und konnte den Expected-Goals-Wert um gleich mehrere Treffer überbieten.
Lichtblicke
Nicht nur der geschaffte Klassenerhalt, auch einige Spieler sorgten bei der FCN-U23 dennoch für Lichtblicke. Mit 59 % angekommenen langen Bällen spielt man nämlich die präzisesten der gesamten Regionalliga. Neben Schaltzentrale Benedikt Kirsch im Mittelfeld sticht hier vor allem Torwart Nicolas Ortegel hervor, dessen 73 % Erfolgsquote zu den besten Werten der Liga gehört.
Neben dem Etablieren einiger Spieler aus dem Nachwuchs – wie zuletzt den 17-jährigen Eric Porstner – bewies auch Kapitän und Routinier Fabian Menig erneut seine Wichtigkeit. Dessen 74 % erfolgreiche Defensivduelle gehören zu den besten Werten aller Innenverteidiger. Dazu ist er mit seiner Kopfballstärke (59 % gewonnene Luftduelle) sowohl defensiv als auch offensiv ein wichtiger Faktor – und konnte als Innenverteidiger immerhin drei Treffer selbst beisteuern.
Am auffälligsten sind aber sicherlich die Zahlen von Uche Obiogumu. Mit 18 Torbeteiligungen ist der 21-Jährige nicht nur Topscorer seiner Mannschaft, sondern führt nahezu sämtliche Offensivparameter der Nürnberger U23 an und war damit ein essenzieller Faktor für den am Ende geschafften Klassenerhalt.