FCN-Transfers: Zwischen Plan und Realität

Erfahrung, Intensität, Größe: Wo konnte sich der FCN bereits verstärken – und was fehlt noch?

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Da der 1. FC Nürnberg auf einigen Positionen schmerzhafte Abgänge verzeichnete, sind entsprechende Neuzugänge notwendig. Allen voran im Sturm, den man quasi komplett verlor, musste man tätig werden. Mit Samir Telalovic und Artem Stepanov konnte man bislang zwei externe Angreifer für sich gewinnen. Aus dem eigenen Nachwuchs sollen Tino Kusanovic und Piet Scobel die Profis in der Sommervorbereitung verstärken – und können sich hier auch für mehr empfehlen. Der FCN benötigt im Angriff aber nach wie vor Verstärkung. Sowohl ein Tiefenläufer als auch ein Wandstürmer würden dem Club gut zu Gesicht stehen.

Castrop-Ersatz

Auch die Suche nach einem Castrop-Ersatz benannte Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou als Priorität. Zwar konnte man seitdem Tom Baack aus Verl dazugewinnen, der 26-Jährige ist jedoch ein anderer Spielertyp und interpretiert die Rolle im Mittelfeldzentrum anders als Castrop. Insofern ist diese Baustelle nach wie vor offen. Ein dynamischer Ballträger mit Qualitäten in beide Spielfeldrichtungen wird gesucht.

„Größe und Intensitätsthemen“

FCN-Trainer Miroslav Klose wünscht sich für die anstehende Spielzeit mehr Robustheit und mehr Zweikampfährte: „Das sind so Sachen, wo wir schauen müssen, dass wir da Spieler bekommen.“ Chatzialexiou sah in den Bereichen „Größe und Intensitätsthemen“ noch Luft nach oben. Die Verpflichtungen von Telalovic und Baack gehen in die entsprechende Richtung, da beide viel Intensität mitbringen und als laufstarke Arbeiter gelten. Neuzugang Stepanov bringt mit 1,92 Metern Körpergröße entsprechende Qualitäten in der Luft mit. Dennoch dürften auch die weiteren Verpflichtungen in den oben genannten Disziplinen eine Verstärkung darstellen.

Mehr Erfahrung

Eine „gesunde Balance“ kündigte Chatzialexiou bezüglich der Altersstruktur für 2025/26 an. Entsprechend möchte man mehr Erfahrung dazugewinnen. Auch nach den bislang getätigten Transfers steht dieses Ziel noch aus. 20,1 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der sieben Neuzugänge. Erfahrung im Profibereich haben bislang lediglich Baack und Telalovic, wenngleich bei Telalovic die abgelaufene Spielzeit in Ulm auch dessen erste wirklich gute Profisaison war. Dass Namen wie Carlo Boukhalfa oder Johannes Eggestein kursieren, zeigt jedoch, dass man in dieser Hinsicht definitiv noch tätig werden möchte.

Noch viel zu tun

Blickt man auf die eigens aufgestellten Ziele für das Transferfenster, dann kann man an viele Punkte noch keinen Haken setzen. Zwar wünscht man sich immer, den eigenen Kader so früh wie möglich komplett zu haben. Das ist als Zweitligist jedoch sehr schwierig. Insofern wird es wohl etwas Geduld benötigen, bis man die Qualität des Kaders so wirklich bewerten kann. In jedem Fall ist nach wie vor noch einiges zu tun.