Von der Tribüne in die Startelf
Der Start von Uche Obiogumu beim 1. FC Schweinfurt hätte sicherlich deutlich besser laufen können. An den ersten sechs Spieltagen kam der Leihspieler des 1. FC Nürnberg lediglich einmal nach einer Einwechslung zum Einsatz und stand zuletzt sogar zweimal nicht im Kader des Aufsteigers in die 3. Liga. Demzufolge musste man beim Club schon befürchten, dass der Plan, dem Vorjahrestopscorer der U23 Spielpraxis auf Profi-Niveau zu ermöglichen, nicht aufgeht.
Umso überraschender folgte am vergangenen Wochenende der Sprung von der Tribüne in die Startelf: Bei der 1:2-Niederlage der „Schnüdel“ in Saarbrücken durfte Obiogumu sogar durchspielen. Ein Einsatz, der offenbar sein Potenzial andeutete – zumindest lässt sich dies aus dem Urteil der „Mainpost“ ableiten. Diese erkannte beim 21-Jährigen zwar physische und defensive Defizite, hob aber auch „Dynamik und Überraschungsmomente im Eins-gegen-Eins“ hervor und bewertete sein Startelfdebüt mit der Note 3,5.
Reaktion nach Ausbootung
Ein ähnliches Urteil gab auch sein Trainer Victor Kleinhenz gegenüber der „Mainpost“ ab: „Er hat Dynamik in unser Spiel gebracht.“ Gleichzeitig machte der 34-Jährige deutlich, dass er zuvor nicht mit Obiogumus Leistungen zufrieden gewesen war: „Die letzten Wochen war ich nicht einverstanden mit ihm.“ Nach den beiden Nicht-Nominierungen habe er jedoch eine Reaktion erkannt, die er mit der Startelf belohnte: „Diese Woche hat er alles gegeben.“
Auch Obiogumu selbst zeigte sich in der „Mainpost“ selbstkritisch: „Ich muss mein Defensivverhalten verbessern, das Spielverständnis.“ Zugleich spüre er, dass er sich langsam an das höhere Niveau anpasst: „Langsam komme ich, das war ein Schritt in die richtige Richtung.“ Doch zufrieden ist der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler damit nicht: „Ich kann viel mehr.“
Obiogumu soll Geduld bewahren
Druck aus Nürnberg verspüre er in dieser Frühphase nicht: „Wir sind im Austausch. Mir wird gesagt, ich soll geduldig sein.“ Diese Geduld will er auch künftig bewahren, sollte es erneut nicht für den Spieltagskader reichen: „Ich kann damit professionell umgehen.“
Nach dem holprigen Start scheint Obiogumu nun also auf dem Weg zu sein, sich für mehr Spielzeit in Schweinfurt zu empfehlen. Möglicherweise kann er dann auch noch ein Faktor im Abstiegskampf für den krassen Außenseiter der 3. Liga werden. Tore könnte der Tabellenletzte nach sechs Niederlagen in sieben Spielen und fünf Partien ohne eigenen Treffer jedenfalls dringend gebrauchen.



