Kleine Torflaute im Herrenfußball
Mit der Empfehlung von 27 Toren in nur 23 Einsätzen für die U17 des 1. FC Nürnberg in der abgelaufenen Saison durfte Sturmtalent Tino Kusanovic in diesem Sommer den Schritt zu den Herren gehen. Nachdem der 17-Jährige sogar im Trainingslager der Profis teilnehmen durfte, ist er nun fester Bestandteil der U23 in der Regionalliga Bayern.
Dort widerfuhr dem Youngster an den ersten vier Spieltagen etwas, was er aus der kompletten Vorsaison überhaupt nicht kennt: Kusanovic blieb bei seinen drei Startelfeinsätzen und einer Einwechslung in vier Spielen in Folge noch ohne Torerfolg – in der U17-Nachwuchsliga blieb der Deutsch-Kroate maximal drei Spiele ohne Treffer.
Umtriebig & gefährlich
Große Sorgen, dass Kusanovic bald wieder zum Torerfolg kommt, muss man sich allerdings nicht machen. Trotz dieser kleinen und nur allzu verständlichen Torflaute nach dem Übergang in den Herrenfußball zählt er stets zu den auffälligsten Offensivspielern der Wolf-Elf.
Der Jugendnationalspieler Kroatiens ist viel unterwegs, lässt sich immer wieder in die Zwischenräume oder auf die Flügel fallen, um sich anspielbar zu machen oder von dort aus die Tiefe zu attackieren. Auch im Strafraum beweist er sein starkes Stellungsspiel, indem er bereits zu mehreren guten Torchancen kam. Nach Expected Goals kommen ligaweit sogar nur zwei Spieler in dieser noch jungen Regionalliga-Bayern-Saison pro 90 Minuten in bessere Abschlusspositionen.
(Noch) keine Tore
Das Problem: Aus seinen neun Abschlüssen und Chancen im statistischen Wert von über zwei Toren (2,2 xG) konnte Kusanovic bislang noch nichts Zählbares machen. Dass er aber immer wieder in diese Situationen kommt, lässt vermuten, dass schon bald der Knoten vor dem Tor platzt. Dann ist dem Club-Talent zuzutrauen, noch viele Treffer für die Mannschaft von Andreas Wolf zu erzielen. Denn auch ohne Tore ist sein großes Potenzial deutlich zu erkennen.