FCN: Starker Janisch-Auftritt gegen Hertha: „Ich habe es ganz gut gemacht“

Es war durchaus überraschend, dass Tim Janisch beim Spiel des FCN in Berlin in der Startformation auftauchte. Doch auf Anhieb wurde deutlich, dass Miroslav Klose damit eine goldrichtige Entscheidung traf. Trotzdem muss der 19-Jährige mit einem Rüffel rechnen.

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Foto: DO IT NOW Media

Janisch für Villadsen in FCN-Startelf

Es war die große Überraschung beim Blick auf den Aufstellungsbogen vor dem 0:0-Remis gegen Hertha BSC: Tim Janisch durfte seinen zweiten Startelfeinsatz für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga feiern. Zwar kritisierte Trainer Miroslav Klose in der Vorwoche die Leistung von Mitstreiter Oliver Villadsen, der „viele unnötige Bälle“ gegen Ulm gespielt hatte. Dennoch war nicht zu erwarten, dass das 19-jährige Eigengewächs ausgerechnet gegen Fabian Reese auf der rechten Abwehrseite des FCN beginnen würde.

Schon nach wenigen Spielminuten im Berliner Olympiastadion wurde allerdings deutlich, dass Klose und sein Trainerteam Janisch wohl zu Recht das Vertrauen schenkten. Statt etwaige Anpassungsprobleme zu zeigen, präsentierte sich der gebürtige Nürnberger auf Anhieb voller Selbstvertrauen, spielte im Spiel mit Ball viele kluge und mutige Vertikalbälle und scheute sich nicht davor, gegen das Berliner Pressing auf engstem Raum mit seinen Mitspielern zu kombinieren.

Janisch‘ selbstbewusster Auftritt

„Ich bin bei mir geblieben, habe einfach geguckt, dass ich mein Spiel mache“, erzählte Janisch im Nachgang der Partie am Sky-Mikrofon. Tatsächlich hätte man anhand seines Auftritts nicht denken können, dass es erst sein sechster Profi-Einsatz überhaupt war. Diese Sicherheit, die der Youngster im Spiel zeigte, verkörperte er ebenfalls im Interview: „Ich finde, ich habe es ganz gut gemacht“, war Janisch zurecht stolz auf seine Feuertaufe.

Feuertaufe, weil eben jener offensivstarke Fabian Reese auf ihn zustürmte: „Wir wussten, es wird nicht einfach. Auch für mich, weil Reese auf meiner Seite gespielt hat“, war sich der Rechtsfuß der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst. Zweifel darüber, nicht bestehen zu können, gab es offensichtlich nicht: „Das Trainerteam hat mir Vertrauen geschenkt“, wurde dem Talent die nötige Grundlage mitgegeben.

Reese mit Problemen

Das größte Kompliment für seine Leistung folgte nach rund einer halben Stunde, als Reese, der sonst ausschließlich über den linken Flügel kommt, die Seite wechselte. Zu selten konnte der Hertha-Kapitän entscheidende Durchbrüche gegen den gelernten Offensivspieler generieren – wenngleich er es mit vielen Flanken und Dribblings immer wieder versuchte und im Laufe der Partie auch wieder über links kam.

Auf der anderen Seiten waren in einer insgesamt ungefährlichen Club-Elf dementsprechend auch Janisch‘ Offensivaktionen rar gesät. Dafür war der rechte Schienenspieler maßgeblich daran beteiligt, dass die Hertha sich kaum gute Chancen aus dem laufenden Spiel heraus erspielen konnte und die FCN-Defensive ein weiteres Spiel ohne Gegentor feiern durfte. Janisch selbst resümierte das Remis als „gewonnenen“, aber auch „verdienten“ Punktgewinn.

Mit Krämpfen ausgewechselt

Einen Rüffel dürfte sich der Jungspund bei seinem Trainer dennoch abholen. Nach überzeugenden 78 Minuten musste sich Janisch, von Krämpfen geplagt, auswechseln lassen. Schon bei seinem ersten Startelfeinsatz am 17. Spieltag gegen Braunschweig musste der Teenager aus denselben Gründen nach rund einer Stunde das Spielfeld verlassen. Und schon damals kündigte Klose nach der Partie augenzwinkernd an, nachfragen zu wollen, warum ein so junger Spieler mit Krämpfen zu kämpfen habe.