FCN: Spielstarker Mandic laut Klose „immer ein Kandidat“

Bei seinem Pflichtspieldebüt für den 1. FC Nürnberg zeigte Talent Kristian Mandic auf Anhieb seine auch von Miroslav Klose thematisierte große Stärke.

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Fotos: FCN.de | DO IT NOW Media

Moderner Innenverteidiger

Als „sehr intelligenten und modernen Innenverteidiger“ stellte Joti Chatzialexiou Kristian Mandic im Juni vor. Das Datenprofil des 17-jährigen Neuzugangs von Eintracht Frankfurt stützte die Einschätzung des Sportvorstands: Mandic glänzte in der U19-DFB-Nachwuchsliga in sämtlichen Parametern im Spiel mit Ball. Diese für die Club-Profis gefragten Qualitäten sollen nun behutsam an die 2. Bundesliga herangeführt werden.

Anfangen durfte Mandic damit am vergangenen Wochenende, als er sein Debüt im FCN-Trikot für die U23 gab. Beim 1:0-Auftaktsieg über Schwaben Augsburg agierte der Youngster als linker Halbverteidiger – und stach wie schon in der Vorsaison statistisch heraus.

Starke Zahlen

Der spielstarke Linksfuß bevorzugte stets die spielerische Lösung, wie die Anzahl seiner raumgewinnenden Pässe verdeutlicht: 21 gespielte Pässe dieser Art, von denen 15 den Mitspieler fanden, waren der zweithöchste Wert am 1. Spieltag der neuen Regionalliga-Bayern-Saison. Dass seine Passquote trotz dieser Risikofreude bei starken 87 % lag, spricht für die Qualität im Spiel des 17-Jährigen.

Dabei scheute sich Mandic nicht, das Spiel auch mit dem Ball am Fuß anzutreiben, indem er entweder andribbelte oder den Gegenspieler sogar ausdribbelte. Auch hier spricht eine Erfolgsquote von 80% für sich – wenngleich ein Ballverlust im Mittelfeld einmal zu einer Umschaltchance der Gäste führte.

Klose schätzt Mandic‘ Spiel mit Ball

Zeuge dieses Auftritts war unter anderem Miroslav Klose, der das U23-Spiel am Valznerweiher verfolgte. Angesprochen auf Mandic‘ bisherige Leistung zeigte sich der Trainer im Allgemeinen „sehr zufrieden“ mit den jugendlichen Neuzugängen – und hob Mandic‘ Spiel mit Ball hervor: „Wir wissen, dass er mit Ball ganz viele Stärken hat.“

Wie gut Mandic‘ linker Fuß tatsächlich ist, zeigte sich auch daran, dass er als Innenverteidiger sogar die Eckbälle für die Elf von Andreas Wolf ausführte – so etwa in der 87. Minute, als sein Schussversuch nach einer kurzen Variante beim Torschützen Eric Porstner landete. Damit sicherte sich Mandic gleich bei seinem Debüt seine erste Torvorlage.

Trotz jungen Alters: „Immer ein Kandidat“

Während Mandic‘ Spiel mit Ball bereits nah am Profi-Niveau scheint, sprach Klose auch über Verbesserungspotenzial: „Aber wir wissen natürlich auch, wo er seine Schwächen hat“, womit der Coach wohl eher defensive Aspekte meint – ohne zu kritisieren: „Wir dürfen nicht vergessen, wie alt er ist“, erinnerte der 47-Jährige an Mandic‘ ersten Schritte im Herrenfußball. Nichtsdestotrotz habe der Youngster seine Rolle bislang „sehr gut erfüllt“ und sei „immer ein Kandidat, in unseren Kader zu stoßen, weil er auch die Vorbereitungsspiele bei uns gemacht hat.“

Behutsamer Aufbau

Da der 1. FC Nürnberg – wie zuletzt in der Generalprobe gegen Borussia Mönchengladbach – mit Ondrej Karafiat aktuell nur über einen nominellen Backup-Innenverteidiger verfügt, könnte Kristian Mandic schon bald sein Profi-Kader-Debüt feiern. Sollte es keine akuten Personalengpässe geben, wird man in Nürnberg jedoch – wie von Chatzialexiou bei der Verpflichtung angekündigt – alles daran setzen, Mandic vorsichtig aufzubauen: „Wir werden Kristian behutsam aufbauen und sich entwickeln lassen, damit wir in den kommenden Jahren noch viel Freude an ihm haben können.“