In Deutschland Spitze
Mit 35 Spielern verfügt der 1. FC Nürnberg laut Transfermarkt.de über den zweitgrößten Kader im deutschen Profi-Fußball. Für einen Zweitligisten, der nach dem frühen Pokalaus keine Doppelbelastung hat und pro Spieltag nur 20 Spieler für den Kader nominieren kann, ist das zweifellos eine zu hohe Zahl – auch wenn Joti Chatzialexiou nach eigenen Aussagen „nur“ mit 31 Profis rechnet. Doch auch das würde weiterhin zu den Höchstwerten im deutschen Profifußball zählen.
Spieler ohne Zukunft beim FCN
In einem TV-Auftritt im Frankenfernsehen räumte der Sportvorstand nun ein, dass es Akteure gäbe, die keine Zukunft beim Club hätten: „Zur Wahrheit gehört auch: Wir haben den ein oder anderen Spieler im Kader, mit dem wir nicht mehr planen.“ Dies sei den Betroffenen „klar kommuniziert“ worden. Da der ehemalige DFB-Funktionär im Plural sprach, darf man davon ausgehen, dass der jüngst ins U23-Training versetzte Benjamin Goller nicht der einzige Abgangskandidat ist.
Abgänge im Winter
Wie Chatzialexiou weiter erklärte, hoffe man, sich in der nächsten Transferperiode noch von Spielern trennen zu können, nachdem dies im Sommer nicht gelungen war, weil es für diejenigen „keinen Markt“ gegeben habe: „Vielleicht tut sich das im Winter auf“, so der FCN-Boss, der offen für Abgänge ist, um den Kader somit zu verkleinern. Finanzielle Engpässe verursache der aufgeblähte Kader allerdings nicht, wie er betonte: „Natürlich sind das auch Kosten, die wir berücksichtigen müssen.“ Letztlich habe man trotz vieler Neuzugänge das Budget eingehalten und „ganz gut gewirtschaftet.“
Knoche, Soares & Baack außen vor
Welche Spieler den 1. FC Nürnberg neben Goller verlassen könnten, bleibt Spekulation. Auch wenn sich der Sportvorstand kürzlich noch positiv über auf der Bank sitzenden Kapitän Robin Knoche äußerte, so sind seine Einsatzchancen seit der Umstellung auf Viererkette minimal. Routinier Danilo Soares stand sogar schon seit drei Spieltagen nicht mehr im Kader und spielt derzeit kaum eine Rolle. Ähnliches gilt für den erst im Sommer verpflichteten Tom Baack, der nach weiteren Neuzugängen fürs Mittelfeld ebenfalls außen vor blieb. Diese drei könnten also heiße Abgangskandidaten für den Winter sein.
Kadermanagement bis Winter
Da die Sommertransferperiode erst seit wenigen Wochen geschlossen ist, steht der Club nun zunächst vor der Aufgabe, nach dem ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga sportlich Stabilität zu finden. Ein wichtiger Faktor dabei wird auch das Kadermanagement sein, um die Ruhe innerhalb der Mannschaft zu bewahren – ehe man im Winter gezielt daran arbeiten kann, den Kader zu verkleinern.