Shuranov mit kaum Einsätzen
„Eriks Karriere verlief bis vor Kurzem nahezu perfekt“, sagte der damalige Sportvorstand Dieter Hecking im Mai 2023 zum Wechsel von Erik Shuranov vom 1. FC Nürnberg zu Maccabi Haifa – mit dem Nachsatz: „In dieser Saison dann allerdings nicht mehr.“ Tatsächlich kam Shuranov nach seinem zwischenzeitlich kometenhaften Aufstieg bereits in der Spielzeit 2022/2023 kaum mehr zum Zug. Zwei Jahre nach seinem Wechsel nach Israel, der eigentlich einen Neustart markieren sollte, muss man feststellen: Der inzwischen 23-jährige Stürmer hat seine Karriere bislang nicht wieder in Schwung bringen können, sein Marktwert sank von einst 3,5 Millionen auf nun nur noch 300.000 Euro.
Gerade einmal 13 Einsätze stehen für Shuranov in den vergangenen beiden Spielzeiten zu Buche. Kurz nach seiner Ankunft in Haifa bremste ihn ein Kreuzbandriss aus – von dem er sich bis heute offenbar nicht vollständig erholt hat. Zumindest nicht in dem Maße, dass er als ernsthafte Option für seinen Trainer in Frage käme. In der Saison 2024/2025 standen lediglich drei Kadernominierungen und Kurzeinsätze zu Buche. Am letzten Spieltag durfte Shuranov immerhin erstmals seit Oktober 2023 wieder eine komplette Halbzeit absolvieren – womöglich sein letztes Spiel für Maccabi Haifa. Denn der ehemalige Club-Stürmer scheint auch perspektivisch keine Rolle mehr in den Planungen des Vereins zu spielen.
Keine Zukunft bei Maccabi Haifa
Schon vor der abgelaufenen Saison wurde Shuranov von Vereinsseite mitgeteilt, dass man nicht mehr mit ihm plane. Ein ligainterner Wechsel zu Hapoel Tel Aviv im Sommer beziehungsweise zu Hapoel Hadera im Winter scheiterte laut dem israelischen Portal Sport5.co.il jeweils am Gehalt des Deutsch-Ukrainers, das sich auf rund 300.000 Euro jährlich belaufen soll. In der Folge verlor der frühere U21-Nationalspieler weiter an Bedeutung, wurde in internen Trainingsspielen im 11-gegen-11 mitunter gar nicht mehr berücksichtigt.
Bei Maccabi Haifa sieht man die Ursachen für Shuranovs sportlichen Abstieg vor allem in seinen Verletzungsproblemen: „Er ist nicht aus der Verletzung zurückgekommen. Offenbar hat er nicht gut genug an seiner Reha gearbeitet. Die Einstellung war nicht gut, und er hat seine Leichtigkeit verloren“, heißt es aus Vereinskreisen gegenüber Sport5.co.il. Auch Mannschaftskollegen bekamen die schwierige Lage des Stürmers deutlich mit: „Es ist nicht einfach, in einem fremden Land verletzt zu sein. Er sah sich als Schlüsselspieler – und plötzlich wird er nicht mehr beachtet. Man sieht, dass er mit der Situation kämpft.“
Zukunft ungewiss
Wie es für Erik Shuranov nun weitergeht, ist offen. Dem „Cluberer der Saison 2020/21“ ist zu wünschen, dass er möglichst bald wieder regelmäßig Spielpraxis sammeln kann – zumal er mit seinen 23 Jahren weiterhin als entwicklungsfähiger Spieler gilt. Bei Maccabi Haifa dürfte er diese Chance kaum noch erhalten. Der Verein möchte den Stürmer (Vertrag bis 2026) abgeben, doch sowohl das Gehalt als auch die fehlende Spielpraxis erschweren die Suche nach einem neuen Klub erheblich.