Gesperrt wegen Tätlichkeit
Wenn der 1. FC Nürnberg am Freitagabend bei Dynamo Dresden gastiert, ist es für alle drei Mittelstürmer des Aufsteigers eine besondere Partie – wenngleich Stefan Kutschke nicht mitwirken kann. Der 37-Jährige, der in der Saison 2015/2016 dreizehnmal das Club-Trikot für Profis und U23 trug, sitzt nach einer Tätlichkeit weiterhin eine Rotsperre ab und steht der SGD am zwölften Spieltag nicht zur Verfügung.
Toptorjäger Daferner
Anders sieht es bei einem weiteren Ex-Nürnberger aus, auf den sich die größten Hoffnungen der Sachsen richten: Christoph Daferner. Der 27-Jährige wechselte erst im Sommer fest von Nürnberg nach Dresden, nachdem er in der Vorsaison als Leihspieler mit 18 Treffern zu einem der Aufstiegshelden avancierte. Auch in dieser Spielzeit, in der Dynamo als Tabellenletzter mit nur sieben Punkten nach elf Partien schwer in Tritt kommt, ist der gebürtige Bayer verlässlichster Torschütze: fünf Tore in zehn Einsätzen. Für den FCN hatte Daferner in 38 Spielen lediglich viermal getroffen.
Heiß auf Nürnberg?
Dass es in Nürnberg zwischen 2022 und 2024 nicht so recht funktionierte, nimmt Daferner seinem Ex-Club keineswegs übel. „Das ist ja auch eine Riesenstärke“, erklärte sein Trainer Thomas Stamm auf der Pressekonferenz vor dem Duell: „Nur Gutes über Düsseldorf gesagt und bis jetzt bei mir nur Gutes über Nürnberg.“ Der Angreifer sei keinesfalls nachtragend, dennoch glaubt Stamm, „dass da Vorfreude da ist, es wahrscheinlich dem ein oder anderen zeigen zu wollen. Das ist, glaube ich, völlig normal.“ Trotz des besonderen Spiels habe er Daferner in der Trainingswoche „so wahrgenommen wie sonst“.
Lieblingsgegner FCN
Ein weiterer Dynamo-Angreifer, der zwar nie selbst das Club-Trikot trug, aber dennoch gute Erinnerungen an den FCN hat, ist Vincent Vermeij. In seinen drei Begegnungen mit den Franken traf der 31-jährige Niederländer gleich fünfmal – erzielte alle Tore in der Saison 2023/2024 mit Fortuna Düsseldorf. Nur gegen zwei Teams war er in seiner Karriere noch erfolgreicher. Passend zum Duell mit seinem Lieblingsgegner meldet sich der 1,95 Meter große Strafraumstürmer nun wieder vollständig fit, nachdem er die ersten acht Spieltage verpasst und zuletzt dreimal als Joker gespielt hatte.
Doppelspitze gegen Nürnberg?
Gegen den FCN könnte Vermeij nun sogar von Beginn an auflaufen: „Er steht so da, dass er für eine Startelf in Frage kommt“, so Stamm, der auch eine Doppelspitze mit Daferner für denkbar hält. „Machen wir es vielleicht mal mit beiden?“, verrät er seine Überlegungen und lobt das Duo: „Beide haben ihre Qualitäten, die unterschiedlich sind. Deshalb haben wir die zwei Profile auch genauso gewollt.“
Da sich der Club zuletzt anfällig bei Hereingaben zeigte und Dynamo ohnehin viele Flanken schlägt, könnte sich diese Variante durchaus anbieten. Doch egal, wer letztlich aufläuft – ein besonderes Spiel ist es für alle Dynamo-Stürmer allemal – und für den Verein aufgrund der brenzligen Tabellensituation sowieso.



