Emreli als Top-Torjäger
Vor nicht allzu langer Zeit war es noch fraglich, ob Mahir Emreli überhaupt nochmal für den 1. FC Nürnberg in der Startelf stehen würde. Doch inzwischen avancierte der 27-jährige Stürmer, der im Winter noch kurz vor einem Abgang nach Südkorea stand, zu einem der wichtigsten Akteure bei den Franken.
Seit seinem Startelf-Comeback glänzt der Aserbaidschaner insbesondere durch Tore. An den letzten drei Spieltagen traf kein Spieler der 2. Bundesliga so häufig wie Emreli. Ganze vier der sieben Tore des FCN seit Spieltag 29 erzielte der Linksfuß selbst, brauchte dafür nur sieben Abschlüsse, was wiederum fast die Hälfte aller Abschlüsse des FCN in diesem Zeitraum darstellt. Damit liefert er auch in puncto Effizienz Ligabestwerte.
Mannschaftsdienlicher Emreli
Doch auch über seine Tore hinaus ist Emreli inzwischen sehr wertvoll für die Mannschaft. Nachdem Miroslav Klose im Winter seine Intensität im Training und gegen den Ball bemängelte, scheint der 53-fache Nationalspieler die Anweisungen seines Trainers besser umzusetzen. Phasenweise verteidigte Nürnbergs Nummer 30 sogar tief auf der rechten Seite, ist in den letzten Spielen der FCN-Spieler mit den meisten Sprints und mit den drittmeisten gelaufenen Kilometern.
Auch weil seitdem nur drei Feldspieler mehr Minuten für den Club auf dem Feld standen und weil er beispielsweise gegen die Fortuna immer wieder die Tiefe hinter der Abwehr besprintete. Damit zeigte Emreli ein zuvor eher seltenes Element in seinem Spiel. Schließlich war er mehr dafür bekannt, in die andere Spielfeldrichtung abzukippen, um am Spiel teilzunehmen. Unter allen Stürmern der 2. Bundesliga verzeichnet der spielstarke Angreifer sogar die beste Passquote.
Zeichen auf Vertragsverlängerung?
Mit seinen jüngsten Leistungen liefert Emreli starke Argumente, seinen im Sommer (bei Nicht-Aufstieg) auslaufenden Vertrag zu verlängern. Erst kürzlich berichteten aserbaidschanische Medien, der Offensivmann hätte ein Angebot von Ligakonkurrent Hertha BSC abgelehnt und wolle in Nürnberg bleiben. Die „BILD“ bestätigt zwar, dass Emreli in Deutschland bleiben wolle. Doch demnach hätte der FCN unter anderem Konkurrenz aus der Bundesliga.
Ob sich Emreli letztendlich für einen Verbleib in Nürnberg entscheidet, wird wohl erst nach der Saison bekannt werden. Schließlich offenbarte der Angreifer beim letzten Heimspiel gegen Paderborn, sich zunächst auf die Restsaison konzentrieren zu wollen. Da diese für ihn persönlich so erfolgreich verläuft, könnte er geneigt sein, dies als Anlass zu nehmen, auch in der nächsten Saison das Clubtrikot zu überstreifen.
Für den 1. FC Nürnberg wäre es jedenfalls eine wichtige Säule auf einer Position, auf der mit den Abgängen von Lukas Schleimer, Stefanos Tzimas und wohl auch Janis Antiste ein Umbruch bevorsteht. Möglicherweise könnte es sich dementsprechend für Sportvorstand Joti Chatzialexiou und Co. lohnen, seinem Top-Torjäger der jüngsten Wochen ein lukratives Angebot zu unterbreiten. Gleichzeitig sollte sich Mahir Emreli in Erinnerung behalten, dass ihm der Club vor der Saison trotz einer Verletzung verpflichtete und ihm nach seinem gescheiterten Winterabgang eine faire zweite Chance gewehrte.