FCN: „Rückt näher“ – So plant Klose mit Osawe

Mittelfeld oder Abwehr? Profis oder U23? Miroslav Klose liefert Antworten zur Zukunft von Clubtalent Winners Osawe.

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Fotos: DO IT NOW Media | FCN.de

Flexibler Osawe

Als „flexibel einsetzbar“ im zentralen Mittelfeld wurde Winners Osawe im letzten Sommer beim 1. FC Nürnberg vorgestellt. Seitdem stellte der 18-Jährige seine Positionsflexibilität unter Beweis: Als Sechser – seine Rolle in der U-Nationalmannschaft – gekommen, wurde er zwischenzeitlich in der U23 zum rechten Halbverteidiger umfunktioniert. Gegen Ende der Saison erfolgte dann die Rückkehr ins Mittelfeld. Am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison durfte Osawe sein Profi-Debüt als Achter geben.

Bekanntermaßen ist der FCN im zentralen Mittelfeld weiterhin auf der Suche nach Verstärkung. Ein Spieler, der „Wucht ins Spiel“ bringt und die „physische Komponente“ erfüllt, wird laut Sportvorstand Joti Chatzialexiou gesucht. Eigenschaften, die auch bei Osawe zu finden sind, wie Miroslav Klose analysiert: Denn „Geschwindigkeit“ und „Größe“ zählt der Trainer zu seinen „vielen Stärken“.

Aggressivität, Zweikampfstärke und eine gewisse Dynamik am Ball: rein nach Profil bringt Winners Osawe viele Eigenschaften für die Achterposition mit.

Künftig im Mittelfeld

Gerade deshalb habe man den deutschen U19-Nationalspieler auch in der Defensive getestet. Nach diesen Experimenten gehe es laut Klose nun jedoch darum, Osawe „konstant eine Position“ zuzuweisen. Inzwischen sieht der Trainer – anders als noch im letzten Winter – den Youngster wieder im Mittelfeld: „Das wird die Sechs oder die Acht sein“, sagt Klose über Osawes künftige Rolle.

Könnte Osawe also ein Kandidat sein, um die Castrop- und wohl bald auch die Jander-Lücke zu schließen? Den Aussagen des Trainers nach noch nicht: „Er hat die ganze Zeit mit uns trainiert, ist nur zum Spielen runter [in die U23] gegangen“, blickt Klose auf die abgelaufene Saison zurück. An dieser Konstellation soll sich vorerst nichts ändern: „Stand jetzt ist es genauso dieses Jahr.“

Osawe „rückt näher“

Offenbar hält man den 1,89 Meter großen Rechtsfuß noch nicht für bereit, kurzfristig eine größere Rolle bei den Profis zu übernehmen – auch wenn Klose lobende Worte findet: „Er ist auf einem guten Weg. Vom Gefühl her rückt er ein bisschen näher, als es noch letztes Jahr der Fall war.“ Zudem bescheinigt der 47-Jährige dem Defensiv-Allrounder eine starke U19-Europameisterschaft. Aufgrund des Turniers stieg der Jugendnationalspieler erst später in die Vorbereitung ein und fehlt deshalb beim Härtetest gegen Arminia Bielefeld.

„Ich muss ganz ehrlich sagen, das was ich bis jetzt von ihm gesehen habe: er kommt ganz anders an nach so einem Turnier. Er ist zu recht in die Top-11 gewählt worden, weil ich finde, dass er gut gespielt hat, viele gute Spiele gemacht hat. Außer diesen einen Fehler, aber das passiert. Das ist uns auch oft genug passiert letzte Saison. Das muss man dann lernen, auch wegstecken können.“

Miroslav Klose
über Winners Osawe

Ob die viertklassige Regionalliga Bayern für ein Talent wie Osawe – das seit Jahren auf höchstem internationalem Jugendniveau spielt – das passende Entwicklungsumfeld bietet, bleibt fraglich. Eine Leihe in eine kompetitivere Liga könnte eine geeignete Lösung für alle Beteiligten sein. Hinweise darauf gibt es bislang allerdings nicht. Doch Kloses „Stand jetzt“ lässt zumindest eine Hintertür – auch für ein solches Szenario – offen.