FCN: Robin Knoche und Kloses Fußball – Passt das Profil des Kapitäns?

Im Pokal ausgewechselt: Schränkt Knoche Kloses Fußball ein?

1. FC Nürnberg Robin Knoche Kapitän News FCN Analyse CLUBFOKUS
Foto: DO IT NOW Media

Kloses Wunschvorstellungen

Seine erfolgreichste Phase in der Vorsaison erlebte der 1. FC Nürnberg, als er in einer Dreierkette agierte und relativ tief verteidigte. Den Wunschvorstellungen von FCN-Trainer Miroslav Klose entspricht dieser Fußball jedoch nicht wirklich. Zum einen verriet der 47-Jährige bereits mehrfach, dass er an sich eine Viererkette bevorzugt.

„Das ist eigentlich auch meine Art“, ist er zudem Fan vom Angriffspressing und davon, seine Mannschaft hoch verteidigen zu lassen. In der Saisonvorbereitung versuchte der Club folglich auch, höher zu pressen. Funktioniert hatte dies jedoch nicht, weshalb man sich in den ersten beiden Ligaspielen wieder weiter zurückzog.

Falsches Profil

Was die Viererkette und das hohe Pressing mit Robin Knoche zu tun haben? So einiges. Schließlich wurde der Nürnberger Kapitän nicht zufällig beim Pokalspiel in Illertissen zur Halbzeit ausgewechselt, als man das System veränderte. Nicht etwa, weil seine Nebenmänner Fabio Gruber und Luka Lochoshvili in den ersten 45 Minuten gut performten, sondern weil der FCN-Spielführer für eine Viererkette schlicht und ergreifend nicht gut geeignet ist. Das letzte Mal, dass der 33-Jährige mit nur einem Nebenmann im Defensivzentrum erfolgreich verteidigt hatte, war beim VfL Wolfsburg und liegt lange zurück.

Zu langsam

Ähnliches gilt auch für das hohe Pressing. Je größer die Fläche hinter Knoche ist, die er zu verteidigen hat, desto schwerer tut er sich. Auch im gewünschten Ballbesitzfußball kommt das fehlende Tempo zum Tragen, wie das 0:1 in Illertissen zeigte, als der ehemalige Unioner deutlich tiefer als der Rest absicherte – und am Ende im Konter überlaufen wurde. Insofern passt das Profil der Nummer 31 nicht wirklich zu dem Fußball, wie ihn sich Miroslav Klose vorstellt.

Eindeutige Daten

Demgegenüber stehen jedoch Qualitäten und Erfahrung, die der FCN ansonsten nicht im Kader hat. Knoches Stärken und Schwächen zeigen sich auch anhand der Daten: Sowohl in der laufenden als auch in der abgelaufenen Spielzeit war er der Nürnberger Innenverteidiger, der die meisten gegnerischen Pässe abfing – und zugleich die wenigsten Defensivzweikämpfe führte sowie den geringsten Top-Speed verzeichnete.

Limitiert durch Knoche?

Der Variabilität tut ein Spieler wie Robin Knoche sicherlich nicht gut. Sowohl bezüglich der Art und Weise, wie man verteidigt, als auch der Formation gibt sein Profil nicht viele Möglichkeiten her. Sein Status scheint mittlerweile jedoch nicht komplett unantastbar. Das zeigte zuletzt die Auswechslung im Pokal. Sollte man sich in Zukunft noch öfter für eine Viererkette entscheiden, hätte man jedoch die nächste Baustelle: einen Kapitän, der für das System nicht optimal geeignet ist – oder der im Fall der Fälle sich vielleicht auch nochmal überlegen könnte, bis zum Ende der Transferperiode über einen Wechsel nachzudenken.