Reichert patzt erstmals
29 Spieltage lang war Jan Reichert rein statistisch gesehen einer der wenigen Torhüter der 2. Bundesliga, dem noch kein klarer Fehler mit Gegentorfolge in dieser Zweitliga-Saison unterlaufen war. Dies hat sich nun mit der 2:3-Heimniederlage des 1. FC Nürnberg gegen den SC Paderborn geändert. Nachdem der 23-Jährige schon bei den ersten beiden Gegentreffern – nach Ecke und Fernschuss – keine gute Figur abgab, war er beim vorentscheidenden 3:1 für den SCP nicht mehr freizusprechen.
Reichert selbst nimmt am Sky-Mikrofon für diesen Fauxpas die volle Verantwortung: „Den muss ich auf meine Kappe nehmen“, entgegnete er auf Nachfrage nach dem dritten Gegentreffer. „Das ist eigentlich ein Ball, den ich in 9 von 10 Malen abfange“, so der Club-Torhüter, der eine flache Hereingabe auf den Paderborner Torschützen Sven Michel fallen ließ.
Unglücklicher Zeitpunkt
Auch über den unglücklichen Zeitpunkt dieses Fehlers ist sich der aktuelle Kapitän bewusst: „Das ist natürlich sehr bitter gewesen. Das 3:1 hat uns den Stecker gezogen.“ Umso ärgerlicher sei es seiner Ansicht nach, dass seine Vorderleute danach noch den Anschlusstreffer erzielten: „Ich kann mich bei der Mannschaft entschuldigen: es tut mir sehr leid. Aber es geht weiter.“
Für den Schweinfurter endet damit eine Woche wie eine Achterbahnfahrt. Erst absolvierte er beim 2:1 in Kaiserslautern das wohl beste Spiel seiner noch jungen Profi-Karriere, hielt gleich mehrmals den knappen Sieg fest. Nur eine Woche später sieht Reichert bei allen drei Gegentoren nicht gut aus und muss mit seiner Mannschaft eine empfindliche Niederlage hinnehmen.
Reichert über Aufstiegsrennen
Empfindlich, weil man dadurch im Verfolgerduell den Kontakt zum Aufstiegsrelegationsplatz etwas abreißen ließ. Ob es dies nun für den FCN im Aufstiegsrennen gewesen sei, antwortet Reichert: „Es sind immer noch zwölf Punkte zu holen. Man weiß nie, wie es ist“, möchte er offensichtlich noch das Maximum aus der Restsaison herausholen, schiebt aber nach: „Wir haben nie von Aufstieg geredet. Für uns ist das Ziel, Woche für Woche hart zu arbeiten und am Wochenende Punkte zu holen.“
Tatsächlich scheint angesichts der vielen Ausfälle und nun drei Niederlagen aus vier Partien dem 1. FC Nürnberg in der Schlussphase der Saison etwas die Luft für die oberen Plätze zu fehlen. Nichtsdestotrotz hätte man bei aktuell 44 Zählern noch die Chance, die punktemäßig beste Zweitliga-Saison der letzten sechs Jahre (2021/2022: 51 Punkte) zu spielen.