Klarer Plan, offener Zeitpunkt
Mitte Februar gab der 1. FC Nürnberg die Trennung von Sportdirektor Olaf Rebbe bekannt, der mittlerweile bei Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel tätig ist. Über drei Monate später ist die Nachfolge am Valznerweiher offiziell noch immer nicht geklärt – weshalb Sportvorstand Joti Chatzialexiou weiterhin in Personalunion agiert und vor einem fordernden Transfersommer steht.
Dabei scheint die Lösung längst gefunden. Michael Bischof, derzeit Kaderplaner beim Ligakonkurrenten Karlsruher SC, soll zur kommenden Saison zum FCN wechseln. Zwischenzeitlich sprach Chatzialexiou via BILD von „wertschätzenden und konstruktiven Gesprächen“ mit Bischof, schränkte jedoch ein, dass man erst dann etwas vermelden könne, „wenn auch Verträge unterschrieben sind“.
Vertragliche Hürden beim KSC
Genau daran scheint es bislang zu hapern. Bischof, der seinen Wechselwunsch intern hinterlegt haben soll und angeblich bereits seine Kündigung eingereicht hat, steht weiterhin beim KSC unter Vertrag. Problematisch ist offenbar die Kündigungsfrist – sie soll über das Sommertransferfenster hinausreichen, weshalb der 34-Jährige aktuell noch nicht beim FCN einsteigen kann.
Dem Vernehmen nach möchte der Karlsruher SC vermeiden, dass internes Know-how vor Schließung des Transferfensters nach Franken abwandert. Chatzialexiou sieht in dieser Vorgehensweise keine Besonderheit: „Das ist normal. Olaf Rebbe in Kiel kennt auch unsere Gedankengänge. Das ist so im Fußball.“
Chatzialexiou bleibt zuversichtlich
Trotz der vertraglichen Hängepartie gibt sich der 49-jährige Sportvorstand im „Frankenfernsehen“ zuversichtlich: „Wir werden einen technischen Direktor in der kommenden Saison haben“, deutet vieles darauf hin, dass der Bischof-Wechsel nur eine Frage der Zeit ist. Wann genau, bleibt allerdings offen. Hoffnung macht immerhin Chatzialexious Einschätzung: „Wir sind in einem konstruktiven Austausch. Ich bin guter Dinge, dass wir das zeitnah klären können.“
Interimslösung mit Fokus auf den Sturm
Denkbar also, dass Michael Bischof früher als erwartet in Nürnberg seine Arbeit aufnehmen kann. Bis dahin aber bleibt Chatzialexiou doppelt gefordert – als Sportvorstand und interimistischer Kaderplaner. Der Fokus liegt dabei zunächst auf der Offensive: „Der Sturm wird uns sicherlich noch beschäftigen in den nächsten Wochen, weil wir unsere Stürmer allesamt verlieren. Von daher wird das der Fokus sein.“