Osawes Meilenstein
Am 34. Spieltag der Vorsaison durfte Winners Osawe für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga debütieren. Via fcn.de beschreibt der ehemalige Leipziger diesen Moment als „Meilenstein“ seiner noch jungen Karriere. Nach seinem vielversprechenden Profi-Debüt in Braunschweig war Osawes Sommerpause jedoch nur kurz.
Niederlage zum Auftakt
Als Bestandteil von Deutschlands U19-Nationalmannschaft startete der 18-Jährige am Samstagabend, dem 14. Juni, ins Turnier. Der EM-Start hätte für den gebürtigen Berliner jedoch deutlich besser verlaufen können. Zwar stand er 78 Minuten auf dem Feld, konnte die 0:3-Niederlage gegen die Niederlande aber nicht verhindern.
Frage der Position
Beim 1. FC Nürnberg scheint man sich noch immer nicht ganz sicher zu sein, auf welcher Position man die Zukunft des gebürtigen Berliners sieht. FCN-Trainer Miroslav Klose betonte zwischenzeitlich, dass er als halbrechter Innenverteidiger die besten Voraussetzungen mitbringe. Sein Profidebüt in Braunschweig feierte Osawe jedoch als Box-to-Box-Spieler im zentralen Mittelfeld.
Defensiver Osawe
Für den DFB lief Osawe nun – wie in der Nationalmannschaft meistens – auf der Sechserposition auf. Im gegnerischen Ballbesitz formierte sich Deutschland zumeist in einem tiefen 4-1-4-1-Block, Osawe sollte den Raum zwischen Abwehr und Mittelfeld schützen.
Dass die Niederländer rund um den bereits Euro-League-erfahrenen Kees Smit dennoch das ein oder andere Mal zwischen die Linien kamen, hatte mit dem Nürnberger nur bedingt zu tun. Osawe präsentierte sich sehr weiträumig in der Defensive, fing einige Pässe ab und überzeugte mit seiner Physis. „Der räumt im Zentrum auf“, lobte ihn auch Sky-Kommentator Timo Schäfers.
Zurückhaltend
Die Ballbesitzanteile Deutschlands lagen zwischenzeitlich bei unter 30 %. Wenn man das Spielgerät hatte, agierte man in der Regel im 2-1-Aufbau, in dem sich Osawe vor den beiden Innenverteidigern positionierte. Deutschland suchte den FCN-Profi jedoch selten. Stattdessen versuchte man frühzeitig, den Ball auf die Außenbahn zu bringen oder spielte im Zweifel den langen Ball in Richtung Angriff.
Auch deshalb verzeichneten bei der DFB-Elf im ersten Durchgang lediglich das Offensivtrio aus Paris Brunner, Max Moerstedt und Said El Mala weniger Ballaktionen. Auch ansonsten sollte Osawe überwiegend seine Position halten und schaltete sich nur selten ins Spiel nach vorne ein. Nach 78 Minuten wurde er ausgewechselt.
Richtungsweisende Partie
Deutschland ging kurz vor dem Pausenpfiff in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel wurde man zwar aktiver und war physisch überlegen, musste kurz vor dem Spielende aber zwei Kontergegentore hinnehmen. Am Ende verlor man – etwas zu hoch, aber verdient – mit 0:3. Am Dienstag steht das nächste Spiel an. Gegen England steht die DFB-Elf damit bereits unter Druck, um die Chance auf das Weiterkommen zu wahren.
Nürnbergs Winners Osawe wird aller Voraussicht nach auch am zweiten Spieltag von Beginn an auf dem Feld stehen. Denn trotz der Niederlage bot er vor allem in der Defensive eine ordentliche Leistung – was auch seine für die DFB-Elf überdurchschnittliche Passquote von 86 % sowie seine 63-prozentige Zweikampfquote unterstreichen.