FCN: Ohne Tzimas geht (fast) nichts

Der FCN ist in dieser Saison stark vom jungen Griechen abhängig. Das zeigen Zahlen, Auftritte – und zwei bittere Niederlagen.

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Foto: DO IT NOW Media

Kloses Zeichen

Beim Spiel in Regensburg musste der 1. FC Nürnberg das erste Mal seit langer Zeit auf Torjäger Stefanos Tzimas verzichten. Dass Miroslav Klose mit seinen Alternativen im Sturm nur bedingt zufrieden ist, konnte man anhand der Aufstellung erahnen. Anstatt einen zweiten Angreifer neben Janis Antiste zu stellen, bot man Rafael Lubach weiter vorne auf. Gegen den HSV durfte Lukas Schleimer mal wieder von Anfang an für den FCN auflaufen, blieb aber glücklos.

Drastischer Unterschied

Dass der Club beide Partien verlor, hing auch mit unglücklichen Umständen zusammen. Dazu gehörte beispielsweise der Ausfall von Tzimas. Blickt man auf die gesamte Saison, korreliert der Nürnberger Erfolg mit der Verfügbarkeit des griechischen Stürmers sehr stark.

In 19 Partien mit Tzimas in der Startelf sammelte der FCN starke 34 Zähler (1,79 pro Spiel) und verzeichnete ein Torverhältnis von 38:25. Ohne den Griechen in der Startelf lief man nun neunmal auf. Die Bilanz: lediglich 7 Punkte (0,78 pro Spiel) sowie ein Torverhältnis von 9:19 – und damit eine deutlich schwächere Ausbeute.

Erklärbar?

Die großen Unterschiede lassen sich jedoch ein Stück weit erklären. Denn es dauerte bis zum achten Spieltag, ehe der 19-Jährige erstmals von Beginn an auflaufen durfte. Und zu Saisonbeginn tat sich der FCN – wahrscheinlich unabhängig von Tzimas – noch deutlich schwerer. In den letzten beiden Spielen merkte man jedoch mal wieder, dass es in Tzimas’ Abwesenheit vorne an Qualität fehlt – was angesichts seines Transfers in die Premier League zu Brighton keinen überraschen sollte.

Fehlende Präsenz

Dennoch wünscht man sich natürlich auch ohne die Nummer 9 mehr Präsenz – vor allem in der gegnerischen Box. Die anderen Nürnberger Offensivspieler bringen diesen Drang in den Strafraum aber deutlich weniger mit. Deshalb hatte man gegen Regensburg in der Schlussphase zwar sehr viel Ballbesitz, kam aber nur selten in den gegnerischen Sechzehner. Gegen den HSV monierte Klose sogar die fehlenden Läufe oder das falsche Timing im Strafraum.

Diese fehlende Präsenz ohne Nürnbergs Top-Torjäger zeigt sich auch statistisch: Mit fünf Ballaktionen pro 90 Minuten im gegnerischen Strafraum steht Stefanos Tzimas ligaweit unter den Top 5. Dahinter folgt mit Mahir Emreli auf Rang 29 lediglich ein weiterer Nürnberger in den Top 50 der 2. Bundesliga.

Hoffen auf Rückkehr

„Von Tag zu Tag schauen“, sei laut Trainer Klose die Devise für die Rückkehr seines Stürmers. Da er schon vor dem Hamburg-Spiel wieder individuell trainierte, ist die Hoffnung auf einen Einsatz auf dem Betzenberg durchaus berechtigt. Den Griechen in der kommenden Saison zu ersetzen, wird umso schwerer – und bedarf kluger Verstärkungen.