FCN: Nicht nur Fürth kam an seine Grenzen – 3 Erkenntnisse zum Frankenderby

Das Frankenderby ist das perfekte Beispiel dafür, wie sehr sich der 1. FC Nürnberg innerhalb eines Jahres gewandelt hat, wie wichtig der Spielverlauf ist und warum nicht nur die SpVgg Greuther Fürth an ihre Grenzen kam.

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Foto: DO IT NOW Media

Statistisch enges Frankenderby?

6 zu 7 Schüsse – rein statistisch gesehen war es ein enges Frankenderby mit kaum Torabschlüssen. Doch genauso wie die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag im Max-Morlock-Stadion kommen auch Daten manchmal an ihre Grenzen. Denn über 90 Minuten hinweg war es ein völlig ungefährdeter 3:0-Heimsieg des 1. FC Nürnberg, der zu keiner Zeit zur Disposition stand.

Die Chancenlosigkeit des Gegners spiegelt sich ebenfalls in den Expected Goals wider. Bis auf kleine Cluberer Unaufmerksamkeiten in der Nachspielzeit blieb die kumulierte Torwahrscheinlichkeit für ein Fürther Tor bei gerade einmal 13 %, womit die Chancen auf Punkte verschwindend gering wurden.

Perfekter Spielverlauf für den FCN

Zudem erklärt der Spielverlauf, warum der FCN vor allem offensiv statistisch in diesem Spiel nicht überragte – und vor allem nicht überragen musste. Dass man mit dem allerersten Angriff bereits in Führung gehen konnte, brachte die Heimmannschaft zwar früh in eine komfortable Situation, begründet aber nicht vollends die Einseitigkeit dieser Partie.

Nachdem die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose in den darauffolgenden 15 bis 20 Minuten nach dem Motto „Schauen wir doch mal, was Fürth zu bieten hat?“ eher abwartend verteidigte, lautete die klare Antwort in erster Linie: „Nichts“. In zweiter Linie erlangte der neunfache deutsche Meister offenbar daraus die Erkenntnis, gegen einen klar unterlegenen, weil fehleranfälligen Rivalen das Spiel bereits entscheiden zu können.

Mit einer 100%igen Großchancenverwertung konnte die Klose-Elf dann doch in einem Aspekt statistisch überragen und das Endergebnis des Frankenderbys somit mit dem Pausenpfiff herstellen. Eine Leistung, die Kaltschnäuzigkeit, Timing und Disziplin vereinte.

FCN: 360-Grad-Drehung in 365 Tagen

Dass der 1. FC Nürnberg in Halbzeit zwei lediglich einen einzigen Schussversuch abgab – so wenig wie seit exakt einem Jahr nicht mehr – ist in diesem Fall viel erschreckender für Fürth. Denn weil sich die Siewert-Elf offenbar darauf verständigte, keine Aufholjagd mehr zu starten und stattdessen Schadensbegrenzung zu betreiben, glich das Spiel im zweiten Durchgang einem Freundschaftskick, in dem der FCN absolut verständlicherweise kein Risiko mehr eingehen musste und wollte.

Übrigens: Das letzte Mal, dass der FCN nur einen Schuss nach der Pause abgab, war am 26. Spieltag der Vorsaison bei der 0:2-Heimniederlage gegen den späteren Meister St. Pauli. Damals aber unter komplett anderen Vorzeichen. So war es die Fiél-Elf, die schon früh in der Partie nur darauf aus war, die Höhe der Niederlage möglichst gering zu halten. Dass der Club nun 365 Tage später genau auf der anderen, viel helleren Seite einer solch eindeutigen Begegnung steht, dürfte jedem Fan das Herz erwärmen – umso mehr, wenn der Gegner SpVgg Greuther Fürth heißt und das Ergebnis 3:0 für den 1. FC Nürnberg lautet.