FCN-Neuzugang: Lange beobachtet, bislang ohne Durchbruch

Im Sommer noch Millionen wert – zuletzt nur noch Bankdrücker beim Club.

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Foto: DO IT NOW Media

Lange beobachtet

Im Sommer war der 1. FC Nürnberg sehr froh darüber, den Mittelfeldspieler auf Leihbasis verpflichten zu können. Vor allem, da man ihn schon länger auf dem Radar hatte. „Unsere Scoutingabteilung beobachtet Pape seit Langem. Bisher waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, allen voran die hohe Ablösesumme, nicht realisierbar“, freute sich FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou auf der Vereinswebsite über die Last-Minute-Verstärkung von Pape Demba Diop.

Noch kein Durchbruch

Warum Diops Stammverein RC Straßburg vor der Saison ganze 7,5 Millionen Euro an Zulte Waregem überwies, konnte man bislang jedoch noch nicht erkennen. Die Bilanz des 22-Jährigen der letzten sieben Spieltage spricht nicht gerade für ihn. Einmal fehlte er verletzt, einmal spielte er über 90 Minuten (0:3 in Magdeburg), einmal wurde er zur Halbzeit ausgewechselt, zweimal spät eingewechselt – und an den letzten beiden Spieltagen saß er über die volle Distanz auf der Bank.

Das hat laut FCN-Trainer Miroslav Klose auch damit zu tun, dass der Rechtsfuß bislang selten konstant trainieren kann, sondern immer wieder pausieren muss. „Für mich ist der Schritt bei ihm, dass er jetzt mal konstant trainiert, weil er immer mal wieder mit Wehwehchen ausfällt. Denn ich will ihn zum Spielen bringen. Das ist mein Ziel“, sagte Klose in der vergangenen Woche der BILD.

Nur Ersatz

Der Senegalese deutete zunächst zweifelsohne an, dass in ihm einiges an Potenzial schlummert. Nachhaltig konnte er dies in Nürnberg aber noch nicht unter Beweis stellen. Zum einen sind Diops Positionierung und Aufmerksamkeit in der Defensive noch ausbaufähig. So kassierte der Club unter anderem in Düsseldorf ein Gegentor, weil Diops Gegenspieler unbedrängt in den Strafraum laufen konnte. Ähnliches gilt für seine Passauswahl.

Nicht nur spielt er von allen zentralen Mittelfeldspielern der Franken die mit Abstand wenigsten – und zugleich unpräzisesten – raumgewinnenden Pässe. Auch seine Entscheidungsfindung beim Abspiel ist noch nicht auf dem Niveau, das man sich beim FCN erhofft. Pässe zu Mitspielern in Bedrängnis sind keine Seltenheit. Unter anderem gegen Hertha führte ein solcher Ball zu einem Ballverlust von Julian Justvan, der in einem Gegentor mündete.

Nächste Chance?

Das etwas Wilde in seinem Spiel gilt es also weiterhin in die richtigen Bahnen zu lenken. Gelingt das, könnte Diop seine Qualitäten bald wieder im Max-Morlock-Stadion unter Beweis stellen. Dass er nicht für den Afrika-Cup nominiert wurde, ist für ihn zwar bitter, kommt dem FCN aber entgegen. Schließlich fehlt Adam Markhiyev zum Hinrundenabschluss gegen Hannover gelbgesperrt. Ob es deshalb für Diop zu einem Startelfeinsatz reicht, bleibt abzuwarten – die Chancen auf Spielminuten steigen dadurch aber sicherlich.