Jander folgt wohl Jeltsch
Lange sah es danach aus, als würde sich der Wechsel von Caspar Jander zum großen Transferspiel des Sommers entwickeln. Nach seiner überragenden Saison beim 1. FC Nürnberg weckte der 22-Jährige nicht nur bundesweit Begehrlichkeiten. Entsprechend vorsichtig äußerte sich auch Sportvorstand Joti Chatzialexiou zuletzt zur Zukunft des Mittelfeldspielers: „Was dann in der Zeit passiert, kann ich nicht absehen“, sagte er mit Blick auf Janders aktuellen Sonderurlaub nach dem Gewinn der U21-Vize-Europameisterschaft.
Doch nun scheint ausgerechnet in dieser Phase die Entscheidung gefallen zu sein. Wie Transferexperte Florian Plettenberg via X berichtet, habe sich Jander für einen Wechsel zum VfB Stuttgart entschieden – und würde damit seinem Ex-Teamkollegen Finn Jeltsch folgen, der bereits im Winter den Schritt zum Bundesligisten wagte.
„Der VfB Stuttgart hat sich mit Caspar Jander mündlich geeinigt! Ausschlaggebend waren die Bemühungen von Fabian Wohlgemuth und ein Videogespräch mit Sebastian Hoeneß“, schreibt Plettenberg auf X.
Ablöseverhandlungen stehen bevor
Fix ist der Transfer damit aber noch nicht. Zwar sollen sich Spieler und Verein auf eine Zusammenarbeit verständigt haben, nun müssen sich auch der FCN und der VfB Stuttgart auf eine Ablöse einigen.
„Stuttgart hat dem 1. FC Nürnberg bereits offiziell mitgeteilt, dass sie den 22-jährigen Jander verpflichten wollen. Die Verhandlungen haben begonnen. Der Deal läuft“, so Plettenberg weiter.
Auch die BILD bestätigt diese Meldung – mit dem Zusatz, dass eine Ablösesumme von rund 10 Millionen Euro im Raum stehe.
Schwer zu ersetzen – aber gut für die Bilanz
Mit Janders Abgang würde im Nürnberger Mittelfeld eine große Lücke entstehen – auch wenn mit Tom Baack bereits ein Spieler für die Sechserposition verpflichtet wurde. Doch die filigranen Qualitäten des Rechtsfußes lassen sich nur schwer 1:1 ersetzen.
Dafür winkt Jander in Stuttgart die Aussicht auf regelmäßige Einsatzzeiten in der Bundesliga. Denn hinter dem gesetzten Angelo Stiller und Atakan Karazor ist der VfB im zentralen Mittelfeld dünn besetzt. Zumal Yannick Keitel bislang nicht überzeugen konnte.
Zwei Seiten der Medaille
Für den FCN wäre der Abgang eines Unterschiedsspielers schmerzhaft – doch zugleich hätte ein früher Wechsel auch positive Seiten. Einerseits bliebe dem Verein noch ausreichend Zeit, um adäquaten Ersatz zu finden. Andererseits wäre eine zweistellige Millionensumme der nächste Geldregen für den in der Vergangenheit klammen Club.
Gleichzeitig steigt der Druck auf Sportvorstand Chatzialexiou und sein Team, bis zum Saisonstart am 2. August in Elversberg eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen – vor allem in einem Umfeld, das nicht für seine Geduld bekannt ist.