FCN: „Mit dieser Leistung wird es schwer“ – Chatzialexiou wird deutlich

Zur Leistung des 1. FC Nürnberg bei der Heimniederlage gegen Hannover 96 findet der FCN-Boss deutliche Worte. Zudem nimmt Joti Chatzialexiou Stellung zur „alternativlosen“ Freistellung von Sportdirektor Olaf Rebbe.

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Foto: DO IT NOW Media

Chatzialexiou: schlechteste Halbzeit des Jahres

Das 1:2 gegen Hannover 96 bedeutete die erste Heimniederlage seit über fünf Monaten für den 1. FC Nürnberg. „Ein kleiner Dämpfer“, den man dieser jungen Mannschaft angesichts der erfolgreichen Vorwochen zugestehen darf, wie es Julian Justvan sah: „Wir bleiben trotzdem zuversichtlich und greifen nächste Woche wieder an“, zeigt sich der Spielmacher optimistisch und möchte an die bis dato gute Rückrunde anknüpfen.

Etwas kritischere Töne schlägt Joti Chatzialexiou bei „Heute im Stadion“ an. Vor allem der erste Durchgang missfiel dem Sportvorstand der Franken: „Es ist verdient, weil wir die schlechteste Halbzeit in diesem Jahr gespielt haben“, analysiert der 49-Jährige die Niederlage gegen eine „gute Hannoveraner Mannschaft“.

Darauf angesprochen, ob man für den Rest der Saison die obere Tabellenhälfte avisieren könnte, wird Chatzialexiou deutlich: „Mit dieser Leistung wird es schwer“, fordert der langjährige DFB-Funktionär eine Performance-Steigerung. Gleichzeitig versucht er, das Positive aus diesem Rückschlag zu ziehen: „Vielleicht ein Schuss vorm Bug zur richtigen Zeit“, der seiner Ansicht nach aufzeigt, dass man in dieser 2. Bundesliga nur mit 100 % Leistungsvermögen Spiele gewinnen könne. Gegen Hannover sei dies jedoch nicht der Fall gewesen.

FCN vor zwei wichtigen Spielen

Um in zwei, drei Wochen wieder besser dazustehen, gibt der Deutsch-Grieche die Marschroute für die kommenden Aufgaben vor: „Jetzt haben wir ein Auswärtsspiel in Münster und dann haben wir das Derby zu Hause – das sind wichtige Spiele für uns“, schärft Chatzialexiou die Sinne und gibt seiner Mannschaft sechs Punkte als Ziel vor – wenngleich er sich der Schwierigkeit dieser Aufgaben bewusst ist.

Trotz der jüngsten Niederlage ist der FCN-Boss zufrieden mit der Gesamtentwicklung, gerade weil er sich der Enge dieser Liga bewusst ist: „Wir haben uns nach einer Anfangszeit, die nicht so leicht war an den ersten sechs, sieben Spieltagen, gefangen. Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga [..] Jetzt sind wir auf einem guten Weg“, ist er offensichtlich stolz auf die Arbeit, die man gemeinsam in Nürnberg leistet.

Chatzialexiou zur Rebbe-Entlassung

Auch zur überraschenden Freistellung von Sportdirektor Olaf Rebbe nahm Chatzialexiou nochmals Stellung: „Es war am Ende leider alternativlos“, sah er wohl keine Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die Zukunft. „Manchmal gibt es Konstellationen, in denen man Entscheidungen treffen muss, die vielleicht für Außenstehende hart sind. Aber intern haben wir das für richtig empfunden“, steht er hinter der Entscheidung.

Interimistisch übernimmt Chatzialexiou zunächst das Amt des Sportvorstands und Sportdirektors in Personalunion, um die Kaderplanung für die kommende Saison voranzutreiben. Über einen Imageschaden aufgrund dieser überraschenden Trennung mit Rebbe macht er sich hingegen keine Sorgen: „Am Ende geht es um die Mannschaft und den Verein. Das ist mir sehr wichtig. [..]. Es ist vielleicht unerwartet gewesen, aber eine Entscheidung, die aus meiner Sicht alternativlos war.“

Für Top-25: Nürnberger Weg fortführen

Um den 1. FC Nürnberg auch für die Zukunft konkurrenzfähig aufzustellen und das ausgegebene Ziel „Top-25 in Deutschland“ zu erreichen, wolle man weiterhin vernünftig das jüngst eingenommene Geld durch Transfers einsetzen: „Ein bisschen Trüffelschwein sein und die nächsten Jeltschs und Castrops nach Nürnberg holen“, will „Chatzi“ den eingeschlagenen Nürnberger Weg fortsetzen.

Für diesen Weg ruft er jedoch auch zur Geduld auf. Zwar wisse er, dass die FCN-Fans ungeduldig sind und möglichst schnell aufsteigen wollten – was er grundsätzlich auch möchte. „Aber da werden wir noch ein bisschen brauchen“, dämpft Joti Chatzialexiou die Erwartungen und möchte weiterhin Schritt für Schritt gehen.