FCN: Mickael Biron – Läuft viel, trifft zu wenig?

Daten zeigen: Viel Einsatz, wenig Torgefahr – so fällt der Nationalspieler Martiniques bisher auf.

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Foto: DO IT NOW Media

Teil einer noch nicht funktionierenden Offensive

Mickael Biron ist einer der neuen Angreifer beim 1. FC Nürnberg. Doch auch der 27-Jährige tut sich noch schwer, die Leistungen seiner vorherigen Station in die 2. Bundesliga zu transportieren. Sowohl im Zusammenspiel mit seinen Sturmpartnern als auch individuell hat der Nationalspieler Martiniques noch Luft nach oben. Dennoch liefert er dem Club jetzt schon einen klaren Mehrwert.

Birons Intensität

Was Biron zweifelsfrei mitbringt, ist Intensität – sowohl in der Defensive als auch Offensive. Er bietet vor allem sehr viele Laufwege an und hat dabei eine gute Variation, die sich auch FCN-Trainer Miroslav Klose wünscht. Der Rechtsfuß forciert viele Tiefenläufe, bietet sich mittels Gegenbewegungen aber auch immer wieder im Zwischenraum vor der gegnerischen Abwehr an. Die Vielzahl seiner Läufe belegen auch die Daten: Nach zwei absolvierten Spielen ist Biron der Nürnberger Spieler mit den meisten Sprints pro 90 Minuten (22) und intensiven Läufen (77).

Die hohe Frequenz an Läufen bringt er nicht nur im eigenen Ballbesitzspiel mit. Er gilt obendrein als früh pressender und störender Angreifer. Entsprechend führt er bislang mit 6 Defensivduellen pro 90 Minuten die meisten der Franken nach Rafael Lubach, Berkay Yilmaz und Danilo Soares – die auf dem Feld allesamt deutlich defensiver als Biron beheimatet sind.

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Wenig Torgefahr

Auf der Gegenseite zeigen sich bislang aber auch klare Schwächen in Birons Spiel. Bislang berührte er erst einmal den Ball im gegnerischen Strafraum. Das ist konträr zu seinen Leistungen in der belgischen zweiten Liga. Dort verzeichnete er mit 6 Boxaktionen pro 90 Minuten noch die meisten aller Spieler. An diese Zahlen muss der 1,70 Meter großgewachsene Offensivspieler möglichst schnell anknüpfen.

Denn er ist kein Angreifer, der über die Qualität seiner Aktionen hervorsticht – sondern vielmehr über die Quantität. Biron benötigt ein hohes Volumen an Abschlüssen und Torraumszenen, um zu treffen. Das zeigt sich auch daran, dass er in all seinen beim Datenanbieter Wyscout erfassten Partien anhand seiner Expected Goals 66 Tore hätte erzielen können – und lediglich 52-mal traf.

Licht und Schatten

Insofern kann man Birons bisherige Auftritte mit Licht und Schatten bewerten. Er hatte gute Aktionen mit dem Ball am Fuß, wie unter anderem einen tollen Steckpass gegen Darmstadt in der zweiten Halbzeit sowie den ein oder anderen Antritt mit dem Ball am Fuß. Auf der anderen Seite ist seine Passquote von 76 % die schwächste der Klose-Elf nach der von Sturmkollege Noah Maboulou, zu der sich einige schwächere Ballannahmen gesellten. Auch im direkten Duell hat er anhand seiner überschaubaren Erfolgsquote (32 %) im Zweikampf noch Nachholbedarf. Nichtsdestotrotz kann er mit seinen Laufwegen ein wichtiger Faktor für das Nürnberger Offensivspiel werden – sofern sich die Abstimmung mit seinen Mitspielern noch verbessert.