Diskussionen um Kloses Vertrag
Kurz vor Jahresende spitzen sich die Diskussionen um Miroslav Klose weiter zu. Schließlich soll nach dem letzten Hinrundenspiel gegen Hannover 96 darüber entschieden werden, ob der 47-Jährige seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim 1. FC Nürnberg verlängert. Nach einer zwischenzeitlichen Serie von sechs Spielen ohne Niederlage sorgten die letzten drei Partien ohne Sieg dafür, dass die sportliche Entwicklung seit seiner Amtsübernahme zu Beginn der Vorsaison weniger eindeutig zu bewerten ist – zumal man sich aktuell vier Tabellenplätze und acht Punkte hinter dem erklärten Saisonziel einer Top-7-Platzierung in der 2. Bundesliga befindet.
Chatzialexiou schätzt Kloses Strahlkraft
Insofern dürfte Joti Chatzialexiou, der mehrfach betonte, grundsätzlich mit Klose verlängern zu wollen, seine Pro-und-Contra-Tabelle hinsichtlich einer weiteren Zusammenarbeit sehr genau ausarbeiten. Neben sportlich-inhaltlichen Kriterien dürfte dabei auch ein Argument eine Rolle spielen, das der Sportvorstand selbst jüngst vor den TV-Kameras andeutete: der Name seines Trainers, der aus seiner aktiven Karriere als internationaler Torjäger, Weltmeister und WM-Rekordtorschütze bekannt ist.
„Er ist natürlich schon jemand, der Strahlkraft mit in den Verein bringt. Das wussten wir auch, bevor wir uns unterhalten haben. Wenn du jemanden hast, der dem Verein einen Boost und mit seinem Namen Rückendeckung geben kann, ist das schon gut“, sagte Chatzialexiou vor rund einem Monat bei Blickpunkt Sport. Gleichzeitig betonte er jedoch, Klose nicht wegen seines Namens, sondern aufgrund inhaltlicher und menschlicher Kriterien ausgewählt zu haben: „Wenn er noch einen Namen hat, ist es vielleicht doppelt so schön.“
Spieler kommen wegen Klose
Gerade dieser Name scheint dem Club jedoch dabei zu helfen, das ein oder andere umworbene Talent nach Nürnberg zu lotsen. Als Vorzeigebeispiel gilt Stefanos Tzimas, der für über 25 Millionen Euro von der 2. Bundesliga in die Premier League wechselte und einst über Klose sagte: „Er ist der Hauptgrund, warum ich hier bin.“
Auch beim derzeitigen „Gehirn“ des Nürnberger Spiels, Adam Markhiyev, spielte ein Gespräch mit dem 47-Jährigen offenbar eine tragende Rolle: „Ich hatte zuvor schon mit dem Trainer gesprochen und hatte ein sehr gutes Gefühl bei dem Klub“, erklärte der Finne in einem Interview.
„Echtes Privileg“, unter „Lieblingstrainer“ Klose zu arbeiten
Dies sind nur zwei von mehreren Beispielen, die zeigen, wie stark der Name Miroslav Klose insbesondere auf junge Spieler wirkt. Dass sich dahinter nicht nur ein großer Name, sondern auch eine starke Persönlichkeit verbirgt, belegen weitere Aussagen der genannten Akteure.
So habe Klose Tzimas’ „Sicht auf den Fußball total verändert“. Markhiyev schwärmte ebenfalls vom ehemaligen DFB-Stürmer: „Obwohl ich erst kurz hier bin, ist er einer meiner Lieblingstrainer in meiner Karriere.“ In eine ähnliche Richtung äußerte sich auch der inzwischen bei Rapid Wien spielende Janis Antiste: „Ich lerne jeden Tag von ihm, bekomme Ratschläge – das ist ein echtes Privileg.“
Argumente für Klose
Dass Kloses Arbeit mit einzelnen Spielern sowie die Tatsache, dass diese Akteure auch gezielt wegen ihm zum FCN wechselten, als klare Pro-Argumente gelten, scheint daher unbestritten. Nun liegt es an Joti Chatzialexiou, diesen Aspekt im Gesamtkontext zu berücksichtigen, einzuordnen und angemessen zu gewichten. Dabei dürften auch wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen. Schließlich gehört die gewinnbringende Veräußerung solcher Spieler zum Geschäftsmodell des Clubs – ein Modell, das Klose mit seinem Namen und seiner Wirkung offenbar maßgeblich positiv beeinflusst.



